Lohngefälle spaltet Ost und West
Weniger Geld für gleiche Arbeit: 20 Jahre nach dem Mauerfall existiert noch immer ein deutliches Gehaltsgefälle zwischen Ost- und Westdeutschland. So verdienen Arbeitnehmer in Mecklenburg-Vorpommern nach Angaben des Statistischen Landesamtes einen durchschnittlichen Bruttomonatslohn von 2250 Euro. Der Bundesschnitt liegt mit rund 3100 Euro gut 850 Euro höher. ...So allgemein geschrieben ist es wider besseres Wissen falsch. Wegen seiner Zurückhaltung erwähnte der Autor nämlich nicht, dass in der OZ wie überall in Tageszeitungsverlagen im Osten bereits seit Anfang der 90-er Jahre 100 Prozent der Westgehälter gezahlt werden. Und er hielt sich auch zurück mitzuteilen, dass sie (nach zehn Dienstjahren) etwa doppelt so hoch sind wie das Durchschnittsgehalt im Land. Deshalb brauchte er auch nicht zu erwähnen, dass Redakteure an Tageszeitungen einige Vergünstigungen (z.B. zusätzliche Altersvorsorge) erhalten, die Beschäftigte anderer Berufsgruppen im Land nicht oder nicht in der Höhe bekommen.
Dabei hätte der Autor die Möglichkeit gehabt aufzuklären, nämlich an dieser Stelle:
Branchen mit höheren Durchschnittsgehältern seien in MV unterrepräsentiert, etwa Maschinenbau, Pharmaindustrie, Banken und Versicherungen. ...... und Tageszeitungsverlage.
Auf der Wirtschaftsseite veröffentlichte die OZ ebenso still, bescheiden und zurückhaltend in eigener Sache:
Journalisten sind nicht aufgeführt, sind wohl niemandes Nachbarn, oder nicht hier zu Hause, im Gegensatz zu ihrem Arbeitgeber, der von sich behauptet, hier zu Hause zu sein. Ganz schön verworren!
Im Text verwies der Autor doch tatsächlich auf eine Seite im bösenbösen Internet, www.lohnspiegel.de. Dort werden meine Aussagen und die der Tarifverträge für Journalisten an Tageszeitungen bestätigt, wie Sie der Tabelle entnehmen können.
Insofern ist das Gejaule wegen der Unterschiede Heuchelei.
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