Shopping über den WellenDer Textbeginn ist eine stilistische Kostbarkeit:
Trockenen Fußes (trockenen Hauptes und auch sonst ganz trocken) entspannt einkaufen (Was sagen die Händler dazu, die nicht auf der Seebrücke verkaufen, in deren Geschäften die Käufer wohl unter Hochspannung stehen, weil unter ihnen nichts brodelt?), während unterhalb der Geschäfte die Ostsee brodelt (aufkochen, aufwallen, Blasen werfen, kochen, sprudeln, wallen; (ugs.): blubbern.) — zur Sommersaison 2010 wird diese Vision (schön, dass es noch Leute mit Zukunftsträumen gibt, wenn es auch nur die von Krämern sind) auf der Heringsdorfer Seebrücke zur Realität. Dann können Einheimische und Urlauber auf der Mittelplattform zwischen Brückenkopf und Festlandsbau ihrer Shopping-Lust frönen (aufgehen in, sich ergeben, sich hingeben, nachgehen, sich überlassen, sich verschreiben, sich ganz widmen - sie können natürlich auch einfach einkaufen). ...Nun weiß ich endlich, wozu Sebrücken gebaut wurden.
Doch nun deckt der Redakteur gnadenlos auf, wohl durch knallhartes Nachfragen, deckt auf, was wir schon immer wissen wollten, weil bildlich unser Geduldsfaden zum Zerreißen gespannt ist:
Geplant sind zwölf kleinere Ladeneinheiten, bei denen einige auch zu einem größeren Geschäft zusammengefasst werden können. ...Nein, das ist nicht das gelüftete Geheimnis.
Aber jetzt kommts:
Mögliche Pächter wollte Münzel gestern noch nicht nennen ... Einen Namen ließ sich der Geschäftsführer dann aber doch noch entlocken: Demnach plane Frank Mellenthin, der bereits jetzt im Festlandsbau einen Presseshop betreibt sowie in einem zweiten Laden Strandgut anbietet, ein weiteres Geschäft auf der Mittelplattform. ...
Danke, liebe OZ, nun kann ich wieder beruhigt schlafen.
Wären die Redakteure doch so hartnäckig, wenn es darauf ankommt statt bei solchem Pipifax!
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