10. September 2009

Über Zusammenhänge

Angesichts der Berichterstattung der OZ über das geplante Kohlekraftwerk am Bodden ist es schon überraschend und bemerkenswert, dass das Blatt diese von einer Nachrichtenagentur kopierte Meldung an Sie verkauft:
Kraftwerk für zu Hause
Volkswagen und der Energieversorger Lichtblick bringen zusammen ein Minikraftwerk für Einfamilienhäuser zum Einbau im Heizungskeller auf den Markt. Der Kunde zahlt nur einen sogenannten Installationszuschuss von 5000 Euro, wenn er diese Kombination aus Heizung und Stromerzeuger aufstellen lässt, wie beide Firmen gestern in Salzgitter mitteilten. Das Mini-Kraftwerk wird mit Erdgas angetrieben. ...
Der von dem Mini-Kraftwerk erzeugte Strom fließt in das öffentliche Netz, die Abwärme heizt Haus und Warmwasser. Der Kunde zahlt nur die genutzte Wärme und bekommt einen kleinen Teil der Erlöse aus der Stromproduktion, wie Lichtblick erklärte. Das Gas muss er nicht bezahlen, nur die genutzte Wärme.
Häh? Und wie wird die Wärme erzeugt, durch Händereiben?

Mit den 100 000 Anlagen können laut Lichtblick mindestens zwei große Atom- oder Kohlekraftwerke ersetzt werden. ...
Das ist angesichts des geplanten Giftschleuderbaues am Bodden natürlich ein bildlich sehr dünnes Süppchen, das die OZ ihnen gegen Geld serviert, aber immerhin. Nun können Sie sich selbst Ihre Gedanken machen, was das mit dem völlig überholten Vorhaben des Investors Dong zu tun haben könnte. Die OZ liefert dazu nichts. Umfangreich und kostenlos können Sie sich z.B. hier informieren und erfahren z.B. dies und natürlich, wie es funktionieren soll:

Lichtblick spricht von einem "Systemwiderspruch", der sich aus dem Ausbau der Öko-Energien und den heutigen Großkraftwerken ergebe. Denn ein Braunkohlekraftwerk benötige bis zu sieben Stunden, um angefahren zu werden, ein Atomkraftwerk sogar mehr als einen Tag. Die Schwankungen der erneuerbaren Energien sind aber häufig deutlich kurzfristiger. Kleinkraftwerke würden dem gerecht, weil mit ihnen das Äquivalent eines Großkraftwerkes binnen einer Minute bereitgestellt werden könne.

Hier finden Sie den Werbeartikel von Lichblick.

Die OZ trabt dem Fortschritt bildlich ebenso meilenweit hinterher wie die Landesregierung - nicht nur in Sachen "Berichten über Energiegewinung".

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