5. September 2009

Über Zusammenhänge

Dass ein OZ-Redakteur wieder einmal, wie fast immer, keinen Zusammenhang zwischen Informationen herstellte, der einen Wert für Leser darstellen könnte und damit Geld wert gewesen wäre, liegt an der Kopiererei, die von der OZ als Hochwert-Journalismus ausgegeben wird:
Küstenfischer: Senkung der Herings-Quote ist verheerend
... Die Europäische Kommission will für das kommende Jahr die Fangquoten für Dorsch anheben. Dagegen soll die Quote für Hering weiter abgesenkt werden. ...

Dagegen müssten die Quoten für Hering in der westlichen Ostsee um 21 Prozent auf 21 469 Tonnen abgesenkt werden. Die Heringsbestände schrumpfen laut EU-Kommission seit längerem.

Für den Verband der Kutter- und Küstenfischer in Mecklenburg-Vorpommern ist die Quoten-Kürzung eine Katastrophe. Die Absenkung um weitere 21 Prozent nach 39 Prozent in diesem Jahr sei verheerend ...
Offensichtlich haben OZ-Wirtschaftsweise keinen Zugang zum OZ-Archiv, und wenn doch, nutzen sie es nicht - Hochwert-Journalismus nach Art des Hauses.
Am 26. August hatte die OZ kopiert:
Studie: Kraftwerke in Lubmin gefährden Hering
Die in Lubmin bei Greifswald geplanten Kohle- und Gaskraftwerke stellen nach einem neuen Gutachten eine Gefahr für den Hering in der Ostsee dar. Das Institut für Ostseefischerei in Rostock hält es für möglich, dass das erwärmte Kühlwasser der drei geplanten Kraftwerke negative Auswirkungen auf den Hering und die Laichentwicklung im Greifswalder Bodden hat. Das Institut, das das Gutachten am Mittwoch zusammen mit Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD) vorstellt, geht von Extremszenarien aus und rechnet mit Fangeinbußen für die Fischer. Der Greifswalder Bodden gilt als wichtige „Kinderstube“ für den Ostseehering. ...
Die Greifswalder Zeitung hatte am 28. August berichtet:
Bürgerinitiative zweifelt am Gutachten
Die Bürgerinitiative „Kein Steinkohlekraftwerk Lubmin“ stellt das Gutachten zu den Auswirkungen der am Greifswalder Bodden geplanten Kraftwerke auf die Ostseeheringe und dessen Bewertung in Frage. Obwohl die Gutachter „erhebliche Beeinträchtigungen“ festgestellt hätten, sehe Umweltminister Till Backhaus (SPD) in der Studie einen weiteren Beweis für die Genehmigungsfähigkeit des Kohlemeilers, kritisierte Vorstandsmitglied Chris Labouvie gestern. ...
Dass in der OZ niemand zweifelt, ist klar. Um das zu können, müsste sich jemand in den Redaktionen dazu hinreißen lassen, das Gutachten (wenigstens die Zusammenfassung) zu lesen. Undenkbar!

Unbestritten ist, dass das Kühlwasser des Kohlekraftwerkes sich negativ auf den Heringsbestand auswirken wird. Das wird, wie stark auch immer, den Heringsbestand schädigen. Hinzu kommt die Anreicherung der Fische mit Schwermetallen aus dem Schlot der Giftschleuder, würde das Dreckding gebaut. Kein Wunder, dass auch Küstenfischer in Vorpommern zu den Gegnern des Kohlekraftwerkes gehören.

Diese Zusammenhänge stellte die OZ nicht her - Einzelheiten kopieren, wie es die OZ tut, kann nicht ernsthaft als Hochwert-Journalismus bezeichnet werden. Es ist eben nichts anderes als wertlose Kopiererei.

1 Kommentar:

  1. Anonym6.9.09

    Nicht nur zu den Gegnern, sondern auch zu den Klägern gegen das Giftmonster, sollte eine Genehmigung erteilt werden. Die persöhnliche Betroffenheit geht mehr als deutlich aus dem Gutachten hervor, und damit auch die Klagemöglichkeit, den nur darum geht es.

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