3. September 2009

Über Zensur

Die Usedom-Peene-Zeitung berichtete und der Lokalchef warf sich bildlich mächtig in die Brust:
OZ-Forum: An Afghanistan schieden sich die Geister
... Das (Forum) war am Dienstagabend im ehemaligen Wehrmachtsgefängnis, wohin die Stfitung "Zentrum für Friedensarbeit" und die OZ-Lokalredaktion zum Wählerforum eingeladen hatten, sehr gut besucht. ...
Nunja, nicht nur an Afghanistan schieden sich die Geister, wie der Nordkurier kostenlos berichtete:

Ein echtes Podiumsgespräch sieht sicher ein wenig anders aus. Die vom Zentrum für Friedensarbeit organisierte Veranstaltung mit Bundestagskandidaten des Wahlkreises 16 im ehemaligen Wehrmachtsgefängnis in Anklam drohte phasenweise in wenig zielführende Diskussionen zwischen den Kandidaten und einigen Disputanten aus den Zuschauerreihen abzugleiten. Einer der Höhepunkte dabei war sicher die Abstimmung darüber, ob einer der Zuschauer die ganze Zeit über die voll besetzten Besucherreihen sowie die Podiumsteilnehmer filmen darf. Eindeutiges Ergebnis dieses demokratischen Aktes: Die Kamera muss aus. ...

Hallo! Das war eine öffentliche Veranstaltung! Und da wagen es Leute, Filmaufnahmen zu verbieten?
Kein Besucher öffentlicher Veranstaltungen hat das Recht an seinem Bild. Er muss sogar dulden, dass die Aufnahmen veröffentlicht werden.
(Wenn die OZ etwas aus ihrem Internetauftritt machen wollte, hätte sie die Filmerei veranlasst und den Film auf die OZ-Seite gestellt. Doch daran scheint noch nicht mal jemand auch nur zu denken.)
Es ist schon ein Ding, dass der Moderator, der Lokalchef, nicht mit einem Hinweis darauf die Filmerei und die Veranstaltung fortsetzte. Das sind also die Leute, die seitenweise von Demokratie schwafeln, zum Wahlgang aufrufen, Kandidaten vorstellen, ohne den Kandidaten ernsthaft etwas abzuverlangen.
Ich stelle mir vor, einer der Kandidaten für den Bundestag schaffte es dorthin. Wie der wohl abstimmen würde über Gesetzentwürfe zur Bespitzelung der Bürger?

Die Passage aus dem Nordkurier in der OZ hätte das Bild von der bedeutenden, von der OZ mitorganisierten und moderierten Veranstaltung mächtig getrübt, denn was dort passierte, war Zensur.

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