Antwort: Ja, wenn ich Dong-Vertretern glauben würde. Tue ich aber nicht.
Denn die OZ hatte diesen Leserbrief als Reaktion auf den Brief veröffentlicht:
Peter Gedbjerg, Projektdirektor, Kraftwerke Greifswald GmbH & Co. KG, Rubenow schreibt zu "Kreative Aktion auf dem Markt" (Oz vom 4. September): Als Projektdirektor des bei Greifswald geplanten Steinkohlekraftwerks habe ich mit Bedauern den Leserbrief eines angeblichen Mitarbeiters unseres Unternehmens namens Peer Kristian Santison, veröffentlicht am 4.9.09, zur Kenntnis genommen. Dazu möchte ich Folgendes klarstellen: Es gibt bei Dong Energy keinen Mitarbeiter mit dem angegeben Namen und wir empfinden es äußerst unehrlich vom Schreiber, sich ungerechtfertigt als Mitarbeiter unseres Unternehmens auszugeben. Des Weiteren es ist schlichtweg falsch, dass in Dänemark keine Kraftwerke ohne Kraftwärmekopplung gebaut werden dürfen. Außerdem möchten wir und sicher auch jedes andere seriöse Unternehmen - uns gegen den Vorwurf wehren, Entscheidungen nur aus Gewinnsucht zu treffen. Vielmehr sind wir bemüht, alle unsere Projekte stets so umwelt- und sozialverträglich wie möglich zu gestalten - das sind wir der Gesellschaft und natürlich auch unseren Mitarbeitern schuldig. Wir bei Dong Energy möchten gern einen offenen, fairen und auch persönlichen Dialog führen. Das Schreiben eines Leserbriefes mit unwahren Fakten unter einer falschen Identität zählen wir jedoch keineswegs dazu.Auch Dongs Öffentlichkeitsarbeiter Deutschbein kommentierte den Leserbrief im Blog:
... vielen Dank für Ihren erfrischenden Kommentar zum Leserbrief eines angeblichen DONG-Mitarbeiters. Ihnen als bekennenden Gegner des Kraftwerksprojekts gibt ein derartiges Statement aus dem vermeindlich "eigenen Lager" der "Giftschleuder" natürlich Wasser auf die Mühlen.
Leider hat die Sache einen kleinen Haken: Wie auch heute in der OZ zu lesen ist, beschäftigt DONG Energy keinen Mitarbeiter namens Peer Kristian Santison. Dementsprechend sind seine Sätze auch weder sachkundig - ja, auch in Dänemark dürfen Kraftwerke ohne KWK gebaut werden, ganz ehrlich - noch neutral, noch von einem Dänen. Allein das perfekte Deutsch des angeblichen Schreibers hätte Sie als investigativen Journalisten doch zumindest stutzig machen müssen...?
In einem Punkt möchte ich mich jedoch Ihrer OZ-Schelte anschließen: Bei einem derart sensiblen und polarisierendem Thema wie diesem hätte die OZ-Redaktion eine solch plumpe Fälschung erkennen und die Authentizität des Leserbriefs besser überprüfen müssen.
Ich persönlich kann mich da der Auffassung von Peter Gedbjerg nur anschliessen: wir suchen jederzeit einen offen Diskurs auf der Basis von Fakten und realen Einschätzungen zum Kraftwerks-Projekt.
Lügen und gefälschte Absenderschaft gehören nicht zu unserem Repertoire...
Ob der Leserbrief eine Fälschung ist, bleibt weiterhin unklar, denn in dem Brief stand nicht, dass dessen Schreiber Mitarbeiter im Unternehmen ist, sondern das er für Dong arbeitet.
Eberhard Meißner meinte dazu:
Ich habe den Leserbriefschreiber von Anfang an so aufgefasst, dass er bei einem Auftragnehmer von DONG arbeitet und dort insbesondere DONG-Aufträge bearbeitet. Ebenso wie Herr Michael Deutschbein, der bei Scholz & Friends Berlin, Außenstelle Hamburg, beschäftigt ist. Die S & F-Filiale sitzt im gleichen Haus wie die DONG-Außenstelle.
Als geborener Frankfurter (am Main) und Studierter (Biologie) müsste Micha Deutschbein eigentlich den feinen Unterschied in dem Leserbrief von Peer Kristian ebenso gemerkt haben wie ich.
Was die Kraft-Wärme-Kopplung angeht, wird zur Zeit recherchiert. Sie werden demnächst dazu mehr in diesem Blog lesen. In den Dong-Äußerungen war allgemein von Kraftwerken die Schreibe. Das können auch Wind- und Wasserkraftwerke sein. Klar, dass die keine Kopplung brauchen.
Vorest nur dieses Zitat (vorletzte Antwort):
Neue fossile Großkraftanlagen dürfen nur noch genehmigt werden, wenn es eine Kraft-Wärme-Kopplung in vollem Umfang gibt. Solche KWK-Anlagen lassen sich durch leichte technische Umrüstungen später auf Biomasse umstellen. Deshalb werden mit KWK-Anlagen keine Strukturentscheidungen bei der Wahl des Brennstoffes auf Jahrzehnte hinaus getroffen. Und dass ein solcher Weg möglich ist, hat Dänemark bereits 1992 gezeigt. Seitdem sind dort fossile Kraftwerke nur noch mit Wärmeauskopplung möglich, was auch den europaweiten Spitzenwert von rund 50 Prozent KWK-Strom erklärt.
Mit fossilen Kraftwerken sind solche gemeint, die mit fossilen Rohstoffen betrieben werden.
Doch schon heute zu dem, was ich Dong nie und nimmer abnehme:
Vielmehr sind wir bemüht, alle unsere Projekte stets so umwelt- und sozialverträglich wie möglich zu gestaltenWer das glaubt, hat die Anhörung Ende vergangenen Jahres komplett verpasst (in der nachgewiesen wurde, dass Dong die Möglichkeiten auch nicht annähernd ausgeschöpft hatte). Und für Gläubige ist auch selbstverständlich, dass Dong nach der Anhörung urplötzlich Wege und Mittel zu finden vorgab, die Giftigkeit der Abgase deutlich zu reduzieren. (Gegen die Boddenerwärmung ist dagegen immer noch kein Dong-Kraut gewachsen.) Ohne die Anhörung wäre genau das nicht passiert und die Giftschleuder würde bereits gebaut. Das zu den Bemühungen.
Dazu noch diese Anmerkungen von Eberhard Meißner an Dong:
Gedbjerg schreibt: „Vielmehr sind wir bemüht, alle unsere Projekte stets so umwelt- und sozialverträglich wie möglich zu gestalten – das sind wir der Gesellschaft schuldig.“ Ja, „wir sind bemüht“. Aber Sie schaffen das nicht. Trotz mehrfacher „Nachbesserungen“ gehen infolge der Dimension des geplanten Projektes anlagen- und betriebsbedingt trotz angedachter Verminderungs- und Vermeidungsmaßnamen erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt, das Oberflächenwasser und die Landschaft aus. Sie rechnen mit der Erhöhung der Radioaktivität.
Angeblich trifft Ihr Unternehmen keine Entscheidungen „nur“ aus Gewinnsucht. Haben Sie Ihre Entscheidung außer aus Gewinnsucht auch aus dem Grunde getroffen, uns vorsätzlich zu schädigen? Am 12. Mai 2009 haben Sie mehr als 300 Teilnehmern einer Veranstaltung erklärt, dass Sie keineswegs das Ergebnis einer Bürgerbefragung akzeptieren würden, so wie es RWE im Falle Ensdorf getan hat.
Herr Gedbjerg, geben Sie das Kohlekraftwerk auf und bauen Sie auf den von Ihnen blockierten Flächen im Industriegebiet Lubmin etwas Umweltfreundliches. Zum Beispiel Windräder oder Elektroautos. Wenn Sie dazu nicht in der Lage sind, dann geben Sie die Optionen auf diese Flächen auf, damit andere Investoren dort etwas Vernünftiges produzieren können, ohne dass zusätzlicher Wald unter die Säge kommt. Mit viel mehr Arbeitskräften, als Sie jemals beschäftigen werden.
Vieleicht gehört Herr Peer Kristian Santison auch zu denn Herrscharen von Subunternehmern und deren Angestellte. Wenn diese dann auf der Arbeit bei Dong Energie beispielsweise tötlich verunglücken, wie im Frühjahr 2007 bei der Reinigung eines Aschesilos, tauchen diese Fälle im Nachhaltigkeitsbericht von Dong auch nicht auf.
AntwortenLöschenEs sind ja nicht Arbeiter von Dong gewesen. Alles klar?
Lupe schreibt:
AntwortenLöschen"Mit fossilen Kraftwerken sind solche gemeint, die mit fossilen Rohstoffen betrieben werden."
Im Prinzip stimmt das zwar. Aber wenn das geplante Kraftwerksprinzip auch noch nicht ganz 10.000 Jahre alt ist, so kann es doch im übertragenen Sinn als "fossil" bezeichnet werden. Ich weiß nur nicht, wo es DONG ausgegraben hat.
Den sich seit heute abzeichnende Supergau für die Bundesregierung - Bekanntwerden der Beauftragung von"Gefälligkeitsgutachten" in den 1980 er Jahrenals Grundlage für die Genehmigung des Atomabfalllagers Gorleben/Niedersachsen - will ich an dieser Stelle nicht kommentieren. Ich denke vielmehr an die Haus- und Hofgutachter des Professor SPORBECK aus Bochum, die seit den 1990 er Jahren alles genehmigungsreif begutachten, was auf dem Gelände von EWN an Vorhaben vorgesehen war und ist. Auch für die Genehmigungsreife des von DONG geplanten Steinkohlekraftwerkes haben sie dievorgeschriebene Umweltverträg-lichkeitsuntersuchung federführend "verbrochen" - siehe oben -"Gefälligkeitsgutachten". Dieses Machwerk stinkt außerdem auch noch so zum Himmel - z. B. durch nachgewiesene fachliche Inkompetenz am Beispiel beliebiger, auf das Kohlekraftwerk zugescnittener Schadstoffberechnungen, durch grobe Unterlassung von Gefährdungsabschätzungen vor allem für die hier wohnenden Menschen, Urlauber, die Schutzgüter Wasser, Boden und Luft, usw. - daß einem Gutachter beim Lesen das Grausen vor soviel "Gefälligkeit" gegenüber DONG, seinem Generalbevollmächtigten SCHÖN befällt.
AntwortenLöschenVielleicht nimmt sich ein Journalist, z. B. der OZ, jetzt einmal dem schon das dritte Jahr andauernden Anfangsverdacht bezüglich der "Gefälligkeitsgutachten" für DONG an.
Oder auch die Gutachten zum geplanten Kavernenspeicher für Erdgas durch EWE Oldenburg im Salzstock bei Moeckow. Dort war schon vor Beginn der Untersuchungsarbeiten (Seismik, Bohrungen) Ende 2007 durch die OZ im vorauseilenden Gehorsam öffentlich gemacht, daß der Salzstock Moeckow geeignet ist für die Erdgasspeicherung. Alle bisherigen Fragen und Zweifel an EWE OLdenburg zur Eignung, Dichtheit des Salzstocks werden arrogant ignoriert bzw. Seit nun fast zwei Jahren ist gar Funkstille in den Medien. Nur Rohre für die Aussolung bei Wrangelsber werden durch die OZ wahrgenommen. Das soll wohl den Eindruck erwecken, alles ist schon klar für den Erdgasspeicher Moeckow - dabei steht die Genehmigung durch das Bergamt Stralsund steht noch aus. Hier könnte die OZ sich durch Information zu "Gelligkeitsgutachten", anderen Gefälligkeiten, verdient machen, wenn sowas überhaupt noch geht.
"Vielleicht nimmt sich ein Journalist, z. B. der OZ, jetzt einmal dem schon das dritte Jahr andauernden Anfangsverdacht bezüglich der "Gefälligkeitsgutachten" für DONG an."
AntwortenLöschenAch Hugendubel! Immer noch Hoffnung auf tatsächliche Nachrichten von der OZ in Sachen Giftschleuder augestattet?
Nie und nimmer wird die Hoffnung erfüllt werden.
Ebenso wird niemand in der OZ eine Verbindung zwischen den Schweinereien um Asse 2 oder Gorleben herstellen, jedenfalls nicht in der gedruckten OZ. Niemand käme auf die Idee nachzuforschen, denn das hielte allzu sehr vom Kopieren ab.
Das Gasspeichervorhaben bei Wittstock ist auch gerade wegen Unsicherheiten bezügl. der Dichtheit verworfen worden...
AntwortenLöschenman kann herrn meißner (und den vielen anderen natürlich auch)gar nicht genug danken für ihre unermüdliche aufklärungsarbeit in sachen giftschleuder lubmin!
AntwortenLöschenLeider meldet sich niemand von Dong mehr auf die Aussage vom 09.09.19:57.
AntwortenLöschenDamit hat der Schreiber recht bekommen in seiner Annahme über den tötlich verunglückten nicht Dong Mitarbeiter in einem Dong Kraftwerk bei Arbeiten für Dong.