Bundestagswahl? Keine Ahnung
Befremdlich
Es ist eine Wahlumfrage unter vielen in diesen Tagen. Doch diesmal lassen ihre Ergebnisse aufschrecken: Für 84 Prozent ist der Kampf der Politiker um die Stimmen der Wähler uninteressant, geschweige denn spannend. Fast jeder Zweite weiß nicht einmal, wann die Bundestagswahl stattfindet.Nungut, riefe mich jemand aus einer Anrufzentrale an, um solche Fragen zu stellen, würde ich kurz überlegen, ob ich ohne ein weiteres Wort zu verlieren auflegte, oder ob ich die anrufende Person nach Strich und Faden belügen würde.
Mögliche Frage: Was halten Sie vom Wahlkampf? Total spannend? Interessant? Von mäßigem Interesse? Uninteressant?
Mögliche Antwort: Welcher Wahlkampf? Spielen Sie auf die Leichtathletik-WM an? Ich kenne nur Fünfkampf oder Zehnkampf.
Mögliche Antwort: Es geht um die Wahl für den Bundestag.
Mögliche Frage: Bundestag? Was für ein Bundestag nun wieder? Hat das was mit Ein-Tag-Verpaarung zu tun?
Mögliche Antwort: Sie wollen mich veräppeln.
Mögliche Antwort: Aha, alles klar! Pferdeäppel! Es geht um den Tag der Pferdehalter, die sich verbünden. Aber das hat doch nichts mit Leichtathletik zu tun. Höh, Sie wollen mich veräppeln! So nicht, junge Frau!
Beidseitig wird der Hörer aufgelegt.
Ich las bisher noch nie etwas in der OZ darüber, wie solche Umfrageergebnisse zustande kommen und zu werten sind.
Gesetzt den wenig wahrscheinlichen Fall, die Ergebnisse sind ernst zu nehmen, so kann das Desinteresse dadurch zustande kommen, jedenfalls mir geht es so, weil vor Wahlen ganz besonders viel und dreist gelogen wird und das Geschwätz nur allzu gern von Medien wie der OZ verbreitet wird. Es füllt nämlich ungemein schnell die Seite. Gäbe es nicht die Geschwätzvervielfältiger, könnten die Bonzen ihren Spiegelbildern etwas vorlügen, was kaum Schaden anrichtete. (Es könnten sich höchstens die sich Spiegelnden schädigen.)
Erst wenn Medienvertreter ernsthaft, gründlich, kritisch und ausdauernd das einst Gesagte mit dem Getanen vergleichen, würden sich Politiker besser überlegen, was sie sagen. Doch diese Aufgabe, Recherche genannt, erfüllt die OZ nicht.
Alles Weitere dazu habe ich bereits geschrieben.
Es ist typisch und bezeichnend, dass auch die OZ nicht erkennt, dass sie an dem befremdlich Aufschreckenden Mitschuld trägt.
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