7. August 2009

An eine verzweifelte Mutter

Eine anonyme Mutter ist verzweifelt, weil sie ihren Sohn nicht davon abbringen kann, Berufssoldat zu werden (in den Kommentaren nachzulesen). Dass nicht nur Freunde, sondern auch Medien ihren Anteil an solchen Entscheidungen haben, dürfte im Bereich des Möglichen liegen.

Im Bereich des Wirklichen ist dies:

Abgeordnete verheimlichten Kontakte zu Rüstungslobby

Mehrere Bundestags-Abgeordnete haben ihre Mitwirkung in Vereinen verheimlicht, die der Rüstungslobby nahe stehen.

Die fünf Abgeordneten von SPD und FDP werden nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dpa zum Teil seit Jahren bei der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik (DWT) und dem Förderkreis Deutsches Heer (FKH) als Präsidiumsmitglieder geführt. Nach der Geschäftsordnung des Bundestags müssen solche Tätigkeiten veröffentlicht werden. Dieser Pflicht kamen die Abgeordneten jedoch nicht nach. ...

Das ist widerlich, denn gerade für diese Abgeordneten, die mit der Rüstungsindustrie verbandelt sind, sollen sich junge Männer in die Luft sprengen lassen und/oder andere Menschen töten - damit das Rüstungsgeschäft ein einträgliches Geschäft bleibt. Und diese Abgeordneten verschweigen genau das. Es tut mir um jeden jungen Mann leid, der sich dafür entscheidet, solchen Typen mit Leib und Leben zu Diensten zu sein.

Liebe anonyme Mutter, sagen Sie das bitte Ihrem Sohn.

Für ganz Wissbegierige noch ein Kommentar:

Wenn sich Gerd Höfer und Johannes Kahrs jetzt auf die ehrenamtliche Tätigkeit herausreden wollen, so wird doch damit überspielt, dass Politiker sich für Lobbyarbeit nicht direkt bezahlen lassen müssen. Kahrs hat in der Vergangenheit Parteispenden von der Rüstungsindustrie kassiert, darunter Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann. Man kann davon ausgehen, dass nach Ausscheiden aus der aktiven Politik Beraterverträge oder Aufsichtsratspositionen winken.

1 Kommentar:

  1. Anonym7.8.09

    Danke Lupe, es tut gut, auch wenn es mir nichts nützen wird.
    Sie haben Recht, ich wusste als Kind oder Jugendlicher auch alles besser und habe mir nichts aufdrücken lassen. Jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen.
    Jedoch war die Armee für mich schon immer das Allerletzte, ob ich nun Kind oder Jugendlicher war.

    Ich frage mich heute, woher diese Abneigung kommt. Ich kann es selbst nicht richtig beantworten.

    Vielleicht liegt es daran, dass ich mit meinen Grosseltern zusammen aufgewachsen bin.

    Mein Grossvater war immer ein Mensch, der nie in den Krieg wollte. Er erzählte oft von seiner Zeit auf "Wanderschaft" und dass es mit seine schönste Zeit war.

    Meine Mutti erzählte mir, dass er bei irgendeinem Bauern dann doch erwischt wurde und in den 1. Weltkrieg eingezogen wurde.

    Er hat im Krieg immer in die Luft geschossen. Das hat er mir gesagt.

    In den zweiten Weltkrieg musste er nicht mehr, aber von den 2 Söhnen, die meine Grosseltern hatten, kam einer als Kriegskrüppel zurück und starb noch vor ihnen und der andere Sohn war für immer vermisst.

    Übrig blieb nur meine Mutti.

    Es waren die herzlichsten Grosseltern, die ich mir hätte wünschen können und sie haben immer versucht, uns Enkelkinder damit nicht zu belasten, aber ich habe doch gespürt, dass sie manchmal sehr traurig waren.

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