11. August 2009

Die andere Lektion

Im Herbst '08 wurde Andrea Ypsilanti, die hessische Kandidatin für das Amt des Ministerpräsidenten, von den vereinigten Medien schlechtgeschrieben. Nun kam heraus, wie verlogen einige ihrer Parteigenossen gehandelt hatten, die übrigens hochgeschrieben wurden, dass mir damals schwindlig wurde:
Ypsilantis Machtgier, ihr rücksichtsloser und am Ende von vier Parteirebellen vereitelter Griff nach dem Ministerpräsidentenamt haben die Partei in Hessen unglaubwürdig gemacht.
Heute berichteten alle, auch die OZ:
Zwischen den SPD-Abweichlern, die Andrea Ypsilanti die Stimme zur Wahl als Ministerpräsidentin verweigerten, und der damaligen CDU-Landesregierung in Hessen hat es einen direkten Kontakt gegeben.
Dazu ein Kommentar in der OZ:
Die SPD-Abweichler in Hessen
Intrigigantenstadl
Manchmal ist der Unterschied zwischen Heiligenschein und Scheinheiligkeit gar nicht so groß. Dabei galten die vier SPD-Abweichler Walter, Everts, Metzger und Tesch noch im Herbst 2008 für viele als aufrechte Helden. Verweigerten sie doch Andrea Ypsilanti die Gefolgschaft bei ihren Plänen, die von Roland Koch geführte CDU-Regierung zu stürzen. Hessens SPD-Chefin hatte zuvor versprochen, nicht mit Hilfe der Linken an die Macht zu kommen, sich das dann aber doch anders überlegt. ...

Und die Lektion aus der Geschicht': Eine Partei ist oft eine Kampfgemeinschaft von Intimfeinden und der Intrigigantenstadl gehört zur Politik wie der Deckel auf den Topf.
Natürlich gäbe es noch eine Lehre: Glaube nie Politikern! Doch so weit kann die OZ, das Hochwertblatt, nicht gehen. Wie wollten die Redaktionen ihre Seiten füllen, kämen Politiker nicht mit Bonzengequatsche und Märchen zu Wort, sondern würden nur noch ihre Taten (nicht Bänder zerschneiden und mit dem Spaten stechen) geschildert, denn nur auf die kommt es an?

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