13. August 2009

Der kritische Benjamin und die Wanze

Ein kompletter Eintrag mit Schlagzeile für mich erstellt. Das spart Arbeit, und ich danke dem Bearbeiter gern. Bildlich gab ich dennoch etwas Senf hinzu. Die Greifswalder Zeitung berichtete:
Prostituierte nach Berlin bestellt?
Keine Ahnung! Woher soll ich das wissen. Ich dachte, das herauszufinden sei Arbeit von Journalisten, die sich für diese Arbeit dann bezahlen lassen. Was ich allerdings weiß: Jetzt wird spekuliert im Hochwertblatt, und Sie zahlen dafür.
So, das musste sein.
lupe


Die hervorgehobenen Passagen sind rot markiert, Kommentare schwarz in Klammern:
Nach dem geplatzten Lauschangriff des Verfassungsschutzes versucht Innenminister Lorenz Caffier (CDU) die genauen Umstände weiter unter der Decke zu halten. (Maßnahmen der Strafverfolgung und der Gefahrenabwehr unterliegen der Amtsverschwiegenheit) Wanzen-Opfer Kati G. (34) droht dem Minister jetzt mit einer Klage. „Hier ist die Vertraulichkeit des privaten Wortes verletzt worden“, sagt ihr Anwalt Dr. Christof Miseré.(?) „Meine Mandantin war einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort“,(?) ätzt der Anwalt gegen das Innenministerium, das zu den Vorwürfen weiter beharrlich (beharrlich oder weiter, eins von beiden hätte genügt, lupe) schweigt. Miseré stellt klar: „Kati G. hat in dem Nachtclub nicht als Prostituierte, sondern als Kellnerin gearbeitet.“ (Dies hat bislang öffentlich niemand behauptet!) In der Nacht zum 8. Juli hatten Beamte des Verfassungsschutzes versucht, unter dem in der Koitenhäger Landstraße abgestellten Opel Vectra von Kati G. eine Wanze anzubringen. Der kleine schwarze Kasten hatte anschließend Bombenalarm ausgelöst. (Was kleine schwarze Kästen alles können.) Polizei, Munitionsbergungsdienst und Feuerwehr rückten an. ... Nach Beobachtungen ihres Sohnes hätten zwei Typen mit Taschenlampen unter dem Auto herumgefummelt (Verben gibt es! lupe), sagt Miseré. Ein Dritter hätte so getan, als würde er in der Nähe parken — allerdings mit laufendem Motor. (Der junge Mann hat vermutlich noch keinen Führerschein, sonst würde er den Unterschied zwischen Parken und Halten kennen.) Wieso die Verfassungsschützer versuchten, ausgerechnet ihr Auto abzuhören, dazu gibt es weiter mehr Fragen als Antworten. (Ich verzichtete auf alle Fragen, erhielte ich die Antworten! Doch wo kann ich die nachlesen? lupe) Angeblich sollte Kati G. nach Angaben des Anwaltes am 9. Juli eine Prostituierte des Erotikclubs nach Berlin zu einem Arzt fahren. Wollten die Schlapphüte unterwegs die Gespräche der Frauen belauschen? Laut Anwalt mache der Einsatz des Verfassungsschutzes nur Sinn, wenn es eine Verbindung zwischen Rotlichtmilieu und Politik gebe.(Wie wäre es mit Organisierter Kriminalität? Im Rotlichtgewerbe eigentlich naheliegend.) „Nicht jeder Gast muss den Laden selbst betreten. Irgendein Abgeordneter könnte sich die Dienste der Damen auch bestellt haben“, mutmaßt Anwalt Miseré. (Sollte sie die Dame nicht zum Arzt chauffieren? Der Opel als fahrendes Bordell?) ...

Wenige Tage nach dem Lauschangriff forderte Miseré in einem dreiseitigen Brief von Caffier Aufklärung. Gesetzte Frist: 15. Juli. Das Ministerium antwortete erst Anfang August mit kurzem Brief. Um den Geheimdienst-Einsatz zu rechtfertigen, heißt es darin: „Wie auch der Polizei bekannt ist, arbeitet ihre Mandantin im Rotlichtmilieu.“ Miseré: „Das ist keine Begründung.“ Der Anwalt will nun endlich Akteneinsicht haben. (Wurde nicht mit einer Klage gedroht?) ...

2 Kommentare:

  1. Anonym13.8.09

    es geht auch anders.
    Klagt Kellnerin gegen Caffier?

    13. August 2009 | von dpa

    Eine Greifswalder Kellnerin, die im Juli offenbar von einer gescheiterten Abhöraktion des Verfassungsschutzes betroffen war, erwägt Klage gegen das Innenministerium in Schwerin.

    http://www.svz.de/mecklenburg-vorpommern/artikeldetail/article/111/klagt-kellnerin-gegen-caffier.html

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  2. Anonym13.8.09

    Das kann ja ein Getratsche werden?!
    Als Mutter hätte ich es mir allerdings sehr genau überlegt, ob ich die Sache der Presse auf die Nase binde, denn es ist gut möglich, dass ihr Sohn jetzt alle möglichen Hänseleien zu ertragen hat oder war es ihr Anwalt und musste er so reagieren?

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