23. Juli 2009

Über das Geschäft mit der Angst

Was die OZ Ihnen ein Sachen Schweinegrippe verschweigt:

Grippe-Hysterie: Gut für’s Geschäft

Im Eilverfahren werden derzeit in der EU neue Impfstoffe zugelassen, die die Infektion mit dem „Schweinegrippe“-Virus H1N1 verhindern sollen. Ohne vorherige klinische Prüfung sollen diese Impfstoffe dann an Millionen von Menschen in Europa verimpft werden.

Die europäische Zulassungskommission hatte bereits am 4. März 2009 der Firma Baxter die "Modell-Zulassung" erteilt für einen Pandemie-Impfstoff. Sie betriff zunächst den H5N1-Grippe-Impfstoff CELVAPAN, gilt aber im (bereits ausgerufenen) Pandemiefall auch für einen Impfstoff gegen das "Schweinegrippe"-Virus H1N1 - ohne dass dieser eigens auf Wirksamkeit und Sicherheit klinisch geprüft werden muss. Ähnliche Modell-Zulassungen haben inzwischen auch die Firmen GlaxSmithKline und Novartis in der Tasche (Ärztezeitung 6.7.2009).

In dem Bescheid an Baxter heißt es: "dass in diesem Fall besondere Umstände vorliegen, nämlich dass es nach dem gegenwärtige Kenntnissstand keine umfassende Auskunft über die Wirksamkeit und Sicherheit des Arzneimittels bei normaler Anwendung geben kann". ...

Die Empfehlungen der Impfkommission der Weltgesundheitsorganisation SAGE lesen sich wie unfreiwille Satire. Gegen die neue Influenza sollen geimpft werden "Schwangere; Patienten ab dem Alter von 6 Monaten mit einer oder mehreren chronischen Krankheiten; gesunde junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 49 Jahren; gesunde Erwachsene zwischen 50 und 64 Jahren; gesunde Erwachsene ab dem Alter von 65 Jahren". Da bleibt dann also niemand mehr ungeimpft. Die SAGE räumt allerdings ein: "Da bei der Produktion einiger Pandemie-Impfstoffe neue Technologien zur Anwendung kommen, die bisher nicht eingehend auf ihre Sicherheit bei bestimmten Bevölkerungsgruppen evaluiert wurden, ist die Einrichtung einer Postmarketing Surveillance von höchstmöglicher Qualität sehr wichtig".

In Deutschland ist die Impfung von 25 Millionen „besonders gefährdeten“ Menschen vorgesehen. Die Kosten von über 600 Millionen Euro tragen die Krankenkassen - auch in Zeiten der Finanzkrise anscheinend kein Problem. Sollte das Gesundheitsministerium die „Impfung für alle“ planen, würde das 2 Milliarden Euro kosten. ...

Achja, die OZ berichtete auch über die Vorbereitung des Impfstoffes:

Schweinegrippe beschert Glaxo gutes Geschäft
Nach dem Ausbruch der Schweinegrippe floriert beim Pharmakonzern GlaxoSmithKline das Geschäft. Es seien weltweit bereits Verträge über die Herstellung von 195 Millionen Dosen eines Impfstoffes festgeschrieben worden, teilte das britische Unternehmen gestern in London mit. ...

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