Von Stasi-Spitzeln und anderen Denunzianten
Rote Geranien und orangefarbene Hibisken blühen im Wintergarten des Einfamilienhauses in Walow bei Waren/Müritz. Den grünen Daumen habe er, behauptet Berndt Seite. Er schaut auf die Wiese vor dem Haus, auf der Mohn und Margeriten noch "aussamen" durften, bevor der Hausherr zu Rasenmäher und Motorsense greift. Er mag es "öko", sagt der ehemalige Ministerpräsident, auch wenn er politisch lieber Schwarz als Grün sieht. Seite ist 69 Jahre alt, Rentner und ohne jedwede politische Verpflichtung. Er erfüllt sich Träume, studiert Germanistik und Philosophie an der Universität Rostock.
Warum schrieb die Redakteurin dies alles?
Wen interessiert heute noch der einstige Minipräsident von MV?
Und was soll die Leserberieselung?
Er bereist mit Hochseefrachtern die Welt, genießt das Meer und schreibt: Bücher.Nachtigall, ick hör dir trapsen.
Gerade ist seine Biografie erschienen: "Schneeengel frieren nicht", mit der er zurzeit auf Lesereise durch MV ist.Aha, alles klar. Über das und den Rest des unsäglichen Werbetextes urteilte ein Hinweisgeber:
Heute macht die OZ ohne Scham und undifferenziert Buch-und Personenwerbung.
Richtig, schlichte Öffentlichkeitsarbeit für irgendeinen Herrn Seite, für die Sie Geld ausgaben, der nun auch noch seiner Biografie verkaufen will.
Der Hinweisgeber verwies auf diesen Artikel, ein Porträt des Herrn Seite. Sie werden sich wundern, er war nicht nur Verfolgter, Missbrauchter und jetzt Blumenfreund. Die im Artikel völlig ausgeblendeten Seiten des Herrn Seite können Sie hier nachlesen, z.B. dies:
Schon damals überraschte er seine ehemaligen Weggefährten durch die Härte, mit der er ehemalige SED-Größen verfolgte. "Mit dem Flammenwerfer" werde er das Land nach "roten Socken" durchkämmen, jeden Winkel ausräuchern, so ließ er sich damals im Bekanntenkreis vernehmen.
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