22. Juli 2009

Fehlerhaft hinterhergehinkt und "jetzt" definiert

Wenn die Greifswalder Zeitung etwas berichtet, das im bösenbösen Internet schon eine Woche früher nachzulesen war, dann müssen nicht alle Details stimmen. So urteilte ein Blogleser (Danke!) über diesen Text, der gestern erschien:
Schnellbus nach Rostock ab jetzt seltener unterwegs
Die erst am 2. Juni eröffnete Schnellbuslinie "Bin schon da" zwischen Greifswald und Rostock fährt seit einigen Tagen deutlich seltener. ...

Seit dem Beginn der Semesterferien werden nun gerade noch vier Fahrten nach Rostock und vier in die Gegenrichtung angeboten. ...
Tatsächlich? Tatsächlich falsch, denn:

Damit die Leser nicht merken, dass die OZ dem Ereignis hinterherhinkt, belügt der Verfasser seine liebe Leserschar: Es stimmt nämlich nicht, dass der Sommerfahrplan seit dem Beginn der Semesterferien gilt, sondern er gilt schon seit einer Woche. Steht auch deutlich lesbar auf der Homepage des Betreibers.

Das Problem liegt aber auf der Hand: Die Schnellbusgesellschaft hat keine Pressemitteilung über den neuen Fahrplan herausgegeben, weil der ihr nämlich offenbar ein bisschen peinlich ist. Darum hat es die OZ auch zunächst nicht gemerkt, die recherchiert wohl nur noch in ihrer Mailbox. Und neuerdings eben auch auf webMoritz.de.

Denn dort können Sie es richtig nachlesen - seit dem 13. Juli.

Ich darf noch hinzufügen, dass die Greifswalder Redaktion einer Tageszeitung, die sich als hochwertig bezeichnet, in der Schlagzeile definiert hat, was sie unter jetzt versteht: vor einer Woche.

Der Text hätte so beginnen können:
Die erst am 2. Juni eröffnete Schnellbuslinie "Bin schon da" zwischen Greifswald und Rostock fährt seit einigen Tagen deutlich seltener. Das haben wir auf webMoritz.de nachgelesen, teilen es Ihnen mit einer Woche Verspätung und einem Fehler mit und verkaufen Ihnen dies als hochwertige Meldung, die Sie schon seit einer Woche richtig, dafür aber kostenlos im bösenbösen Internet lesen können.
Nur zur Erinnerung:

Verfährt die Greifswalder Zeitung öfter so, könnten deren Leser merken, dass Lokalnachrichten kostenlos im Internet gelesen werden können, obwohl kein Internetportal für Greifswalder Lokalnachrichten existiert, denn webMoritz ist ein "studentisches Onlineportal der Universität Greifswald".

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google