2. Juli 2009

Hintergrund: Nanotechnologie - niemand kennt die Gefahren

Nunja, die OZ und die Naturwissenschaften, lieber nicht. Deshalb lesen anderweitig nach, dass es in D keine Diskussion um Nanopartikel gibt, obwohl sie bereits in Alltagsprodukten verwendet werden, obwohl in Deutschland 33 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2007 mit der Nanotechnologie erwirtschaftet wurden.

Nur so viel:

Nanotechnologie
Warten auf den Störfall


In vielen Produkten steckt bereits Nanotechnologie. Aber die Öffentlichkeit weiß wenig über die Risiken der winzigen Partikel. Wieso gibt es in Deutschland keine öffentliche Debatte? Eine Analyse

... Nanoteilchen sind in Fensterreinigern und Autolacken enthalten, in Lebensmitteln und Sonnencremes. Eine Kennzeichnungspflicht gibt es bisher nicht. Dabei weiß die Wissenschaft noch nicht, was mit den winzigen Partikeln aus Aluminiumoxid oder Silber passiert, wenn sie in den Körper gelangen: Kohlenstoffnanoröhren etwa, die in superleichten Tennisschlägern stecken, können in ungebundener Form in das Lungengewebe von Ratten eindringen und dort Entzündungen und Gewebeveränderungen hervorrufen. Die krebserregende Wirkung des ebenfalls faserförmigen Minerals Asbest wurde erst nach Jahrzehnten entdeckt - bisher lässt sich nicht sicher ausschließen, dass manche Nanopartikel ähnlich verheerende Spätfolgen haben. ...

»Die Leute stellen viele Fragen im Zusammenhang mit Alltagsprodukten«, erzählt Jungbluth. »Sie interessieren sich nicht für die Grundlagenforschung, sondern wollen wissen, was passiert, wenn sie die Nanopartikel in ihrem Fensterspray einatmen.«

Genau diese Fragen aber kann die Wissenschaft bisher nicht beantworten. Zu sehr hängen die Eigenschaften der Nanopartikel von ihrem jeweiligen Einsatzort ab. Eine Oberfläche mit fixierten Partikeln lässt sich nicht vergleichen mit einem losen Pulver, eine Flüssigkeit mit Kohlenstoffnanoröhren nicht mit einem trockenen Produkt. Im menschlichen Körpergewebe können die Nanoteilchen Wechselwirkungen mit körpereigenen Stoffen eingehen und sich dann völlig anders verhalten als zuvor. Das ist das vorläufige Ergebnis des NanoCare-Projektes: Die Wirkung der Nanopartikel unterscheidet sich von Fall zu Fall, und bisher existiert kein Modell, um die Eigenschaften der Teilchen abhängig von der Umgebung zuverlässig vorherzusagen. ...

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