Hier wird mit dem Märchen von der bedauernswerten steuerlichen Überbelastung der Großverdiener aufgeräumt, das auch die OZ vervielfältigt hatte:
Das Originaldiagramm finden Sie hier.
Laut einer aktuellen Studie des DIW Berlin zahlten die 450 Deutschen mit dem höchsten Einkommen im Jahr 2002 durchschnittlich 34,3 Prozent Einkommensteuer. Bei den obersten ein Prozent waren es 32,4 Prozent. Beide Werte liegen deutlich unter dem reinen Steuertarif. Ursache hierfür ist die große Lücke zwischen Bruttoeinkommen und zu versteuerndem Einkommen, die durch Steuerbefreiungen, Freibeträge, Abzugsbeträge oder andere Steuervergünstigungen entsteht. ...
Allerdings sank laut DIW die effektive Steuerbelastung der Spitzenverdiener in den Jahren 1992 bis 2002 um 10 Prozentpunkte; für den Durchschnittsbürger blieb sie dagegen unverändert.
Dazu ein Kommentar:
Das 7. bis 10. Dezil hatte einen Anteil am Nettoäquivalenzeinkommen von 62,1 Prozent und einen Anteil an der Einkommensteuer von 87,8 Prozent. Wo ist da der Skandal. Insbesondere wenn man bedenkt, dass von der gesamten Steuerlast im Jahr 2007 auf die Einkommensteuern nur 31,7 %, und zwar 26,7 % oder 131,7 Mrd. Euro auf die Lohnsteuer und 5 % oder 25,0 Mrd. Euro auf die „Veranlagte Einkommensteuer“ entfiel.
68,3 % aller Steuereinnahmen 2007 entfielen auf die Umsatzsteuer, auf Verbrauchssteuern (Energie-, Tabaksteuer) und auf die gewerblichen Steuerarten einschließlich Kapital- und Zinssteuern. An den Umsatz- und Verbrauchssteuern trägt die große Masse der niedrigeren
Einkommensbezieher jedoch den Löwenanteil. Vgl. “Der Griff nach dem Geld”
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