11. Juni 2009

Wiederholung: OZ's indirekter Aufruf an alle Gürtelträger

Ich kann Sloterdijk schon lange nicht mehr ernst nehmen. Doch heute trug die OZ mit einem kurzen Beitrag, einer Buchankündigung, wieder dazu bei, die Leserschaft darauf vorzubreiten, dass sie die Gürtel ohne zu murren enger zu schnallen hat:
Sloterdijk: Staat ist der "größte Nehmer"
Eigentum ist nach linker Ideologie Diebstahl - und der dreisteste Dieb ist heutzutage der Staat. ...
Inzwischen habe man sich längst an Zustände gewöhnt, in denen "eine Hand voll Leistungsträger gelassen mehr als die Hälfte des nationalen Einkommensteuerbudgets" bestreite ...
Da ist wieder die einseitige Geschichte von den per Einkommenststeuer geschröpften Reichen. Dass es nicht eine Handvoll Leute ist, müsste selbst Bunkerbewohnern klar sein. Dass die Einkommensteuer etwa ein Drittel des Gesamtsteueraufkommens ausmacht, wird schon nicht mehr jedem klar sein. Unerwähnt bleiben weitere Zusammenhänge:

1. Das mit Abstand höchste Steueraufkommen erreicht der Staat durch die Verbrauchssteuern, die jeder zahlt, der etwas kauft. Dass die Ärmsten, von denen es vieleviele Hände voll gibt, fast alles für den Lebensunterhalt ausgeben, also indirekt sehr viele Steuern zahlen, wird unterschlagen.
2. Der Höchststeuersatz führt dazu, dass Reiche für sehr viel Einkommen prozentual nicht mehr Steuern zahlen, als viel weniger Verdienende. Das gilt übrigens auch für die Sozialabgaben.

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