Heute war von dem sich für einen kritischen Journalisten haltenden Redakteur zu lesen:
... "Bislang ist die CDU nicht auf uns zugekommen", sagte der grüne Fraktionschef Ulrich Bittner gestern auf Anfrage.Heißt das, er befürwortet ein Bündnis mit der CDU? Natürlich nicht; der Redakteur verstand das aber anders, denn:
Seine Parteikollegin Anja Reuhl schloss ein Bündnis mit den Schwarzen allerdings aus. "Ich glaube nicht, dass wir daran Interesse haben könnten und kann mir das bei der CDU auch nicht vorstellen", sagte Reuhl.Hat sie gesagt, dass sie es ausschließt? Nein, sie persönlich glaubt nicht an ein Interesse und kann sich persönlich kein Bündnis vorstellen.
Der Redakteur interpretierte die Aussagen der beiden Grünen falsch. Er würde wahrscheinlich behaupten, er interpretiere kritisch - in einem Bericht seine eigene Meinung verstecken, hat jedoch nichts mit Journalismus zu tun. Die eigene Meinung gehört in einen Kommentar. So viel zum kritischen Journalismus.
Während die OZ noch Rätsel aufgibt und Aussagen nach Gutdünken auslegt, haben sich die Greifswalder Grünen offiziell geäußert:
Der Kreisverband Greifswald-Uecker-Peene von Bündnis 90/Die Grünen weist anlässlich der Spekulationen zu möglichen Kooperationen in der Greifswalder Bürgerschaft darauf hin, dass diese Fragen selbstverständlich auch mit der Basis diskutiert und entschieden werden.
"Im Rahmen der öffentlichen Kreismitgliederversammlung am 18.06.09, 20 Uhr im Haus für Kultur und Bildung, Stralsunder Straße 46, zu der alle Interessierten sehr herzlich eingeladen sind, werden die Ergebnisse der Kommunalwahl und mögliche Folgen daraus diskutiert", erklärte Gregor Kochhan vom Kreisvorstand. ...
"Um bis dahin nicht untätig zu bleiben, haben wir Vertreter anderer Parteien und Listen bereits zu Gesprächen eingeladen", sagte Kreisvorstandsmitglied Dr. Ulrich Rose. Die Vorstellungen anderer, die in diesen Gesprächen sondiert werden sollen, bilden die Grundlage dafür, ob und wie Kooperationen möglich seien, so Rose. Die Bürgerschaft muss, anders als in der Vergangenheit, ihrer Aufgabe der Kontrolle der Verwaltung gerecht werden.
Mit der CDU ist dies, bis auf Abstimmungen in Einzelfällen, ausgeschlossen. "Eine Zusammenarbeit mit der CDU, die in der Bürgerschaft im Wesentlichen mit den gleichen Personen wie in der abgelaufenen Legislaturperiode agiert, liegt außerhalb meiner Vorstellungskraft", so Kochhan abschließend.
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