24. Juni 2009

Regierungsblättchen und Afghanistan

Ein Kommentator behauptete indirekt, der Krieg in Afghanistan wäre irgendwann einmal zu gewinnen gewesen:
Drei tote Bundeswehr-Soldaten in Afghanistan
Die Schlacht um Kundus

... Mit Bomben und Panzern ist dieser Konflikt daher nicht mehr zu gewinnen. Wenn es nicht gelingt, den Afghanen nach 30 Jahren Dauerkrieg Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu geben, dann ist nach dem Sinn dieses Einsatzes zu fragen.
Das ist die Art, wie ein Regierungsblättchen-Redakteur die Situation beurteilt. Der Konflikt war von Anfang an nicht zu gewinnen, nicht nur jetzt nicht mehr.
Lesen Sie im bösenbösen Internet nach, wie es zu der Situation kam. Sie werden an diese Textstelle gelangen:

1973 muss das Königreich einer Republik weichen, in der 1978 die Kommunisten die Macht übernahmen, sich aber nur mit sowjetischer Hilfe an der Macht behaupten konnten. Mit Einmarsch von Sowjettruppen im Dezember 1979 entwickelte sich der Bürgerkrieg zu einem zehnjährigen Stellvertreterkrieg (siehe Sowjetisch-afghanischer Krieg) zwischen sowjetischer Besatzungsmacht und den von den USA, Saudi-Arabien und Pakistan unterstützten islamischen Guerillas (Mudschaheddin). Dieser endete schließlich mit der Niederlage der sowjetischen Truppen, die 1989 aus Afghanistan abzogen.

Genauso wird es den jetzigen Besatzern ergehen. Schlimm nur, dass bis dahin noch mehr Soldaten Deutschland am Hindukusch verteidigen werden - eine der schlimmsten, weil todbringenden Politikerlügen.
Was dort passiert, ist ein Krieg, geführt von Besatzungstruppen, um eine Regierung zu stützen, die einfach nur noch da ist. Dafür werden Menschenleben geopfert und geopfert werden. Der Einsatz war von Angang an sinnlos.

Nachtrag, 17.38 Uhr:

Der Krieg, der keiner sein darf

... Über die Zahl der von deutscher Hand getöteten afghanischen Freischärler und die Zahl der ermordeten Zivilisten gibt es wohlweislich keine ISAF-Statistik. Deutschland führt in Afghanistan Krieg – warum fällt dieser Satz deutschen Politikern so schwer? Anstatt das Kind beim Namen zu nennen, führt man in Berlin lieber wieder Tapferkeitsmedallien für deutsche Soldaten ein – erstmals seit 1945.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google