12. Juni 2009

"Ob Tageszeitungen überleben, ist offen"

Wolf Schneiders Meinung über die Zukunft der Tageszeitungen ist meiner sehr ähnlich:

Sie verfolgen intensiv die Diskussion zur Zukunft der Zeitung. Was muss getan werden, um die Institution Tageszeitung zu bewahren?

Viele Tageszeitungen müssen einen Schritt gehen, den einige Große schon gegangen sind. Sie müssen sich gegenüber einer Nachricht so verhalten, wie es seit über sechzig Jahren der Spiegel tut: Er kommt immer zu spät und kann mit der nackten Nachricht niemandem mehr imponieren. Man bediene die Leser also mit Texten, die sie aus dem Internet (und aus Radio und Fernseher) nicht kennen. Das Analytische und Reportagehafte muss in den Vordergrund. Damit kann man die Tageszeitung kurzfristig besser im Geschäft halten. Ob sie überleben wird, ist eine ganz andere Frage. Es gibt eine These, der ich mich seufzend anschließe: Nur Wochenzeitungen oder Wochenendausgaben werden überleben. Auch diejenigen unter den Online-Lesern, die sich noch tiefer gehend informieren wollen, werden irgendwann keine Lust mehr haben, sich täglich mit raschelndem Papier zu umgeben.

1 Kommentar:

  1. Ich lese nur noch selten eine Zeitung, seitdem ich täglich im Internet bin. Es ist für mich einfach viel interessengeleiteter und auch informativer mir über links mein Wissen herbei zu schaffen. Allerdings gibt es im Laufe meiner Lesegewohnheiten bevorzugte links. Auch so einen blog wie diesen empfinde ich beim Surfen hinsichtlich einer angebotenen kritischen Orientierung gut. Irgendwie suche ich mir sozusagen epochal zum Lesen meine virtuellen Stammlokale. In den nächsten Monaten könnten es schon ganz andere sein.
    Ich glaube aber auch, dass mein Hang nach Gewohnheit mich an mancher Stelle, sofern sie für mich interessant bleibt, auch über Jahre binden könnte. Das gilt fürs Internet genauso wie für ein mögliches Printmedium. Mag sein, dass es daran liegt, weil ich bereits mit Zeitungen aufgewachsen bin und es anfänglich noch keine Personalcomputer gab.
    So ist es für mich hin und wieder auch besonders zur Entspannung nett, im Bett oder auf dem Balkon ohne ständigen Bildschirm vor Augen zu lesen. Das sind dann aber weniger neue Sachverhalte, sondern eher Inhalte, für die ich auch das Bücherlesen niemals aufgeben würde. Ich vermute, das Papierrascheln beim Lesen wird nicht so gänzlich abgeschafft werden.

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