Jahresbericht zur Deutschen Einheit
Krisenfester Osten?
Es ist längst ein ziemlich blutleeres Ritual, was der Aufbau Ost-Minister Wolfgang Tiefensee gestern vorzuführen hatte. Die Veranstaltung heißt Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit. Ehrlicher müsste sie heißen: Beschreibung der Hoffnung, dass der Osten nicht abkippt. Doch der kritische ungeschminkte Blick auf das, was im Osten noch zu tun und was schief gelaufen ist, wird von einer wahlkampfgeschönten Betrachtung verhindert.fragte ich mich, warum die OZ Tiefensees Märchen überhaupt in einem Bericht wiedergibt.
Was tut die OZ, ihren Lesern diesen ungeschminkten Blick zu ermöglichen?
Die Schere zwischen dem Osten und dem Westen Deutschlands schließt sich, jubelte Tiefensee gestern. Dass im Osten zurzeit industrielle Leuchttürme, wie Werften an der Küste oder Mikroelektronik in Sachsen, umzukippen drohen, spielte in der Schönwetter-Bilanz des SPD-Politikers keine Rolle. ...
Wäre es nicht konsequent, solch einen Mist nicht zu vervielfältigen.
Wäre es nicht konsequent, Politikergequake stets auf sich beruhen zu lassen, wenn zu erkennen ist, dass Märchen erzählt werden?
Warum werden die Leser damit belästigt?
Sind die Seiten sonst nicht voll zu bekommen?
Ich kann mir schon vorstellen, dass es schwierig ist, eine Seite auszufüllen. Bedrohliche Tatsachen will die OZ nicht oder darf sie nicht, wie auch immer, den Menschen vor Augen halten.
AntwortenLöschenDie Politiker reden schön, also die OZ meist auch.
(Spontan fällt mir etwas ein: Alle Affen machen nach, und ein Vogel, der Papagei)
Bei manchen NDR Nachrichten fällt mir auch einiges auf.
Neulich wurden einer großen Gummiwasserrutsche mindestens 7 Minuten Sendezeit gegönnt.
Vielleicht sollte man auch mal den dazugehörigen OZ-Kommentar lesen, in dem Reinhard Zweigler klar einordnet, dass es sich um Schönfärberei Tiefensees handelt, bevor man kritisiert. Die Aufforderung, die Nachricht zu verschweigen, halte ich für den falschen Weg, schließlich handelte es sich um einen öffentlichen Auftritt Tiefensees. M. Gehrke
AntwortenLöschenHerr Gehrke,
AntwortenLöschenaber das ist doch ein Auszug aus dem Kommentar!
Ich habe ihn verwendet, um zu zeigen, wie paradox die Berichterstattung ist. Da wird Schönfärberei wiedergegeben, um dann zu schreiben, das sei Schönfärberei. Dann sollte die Zeitung solche als Märchen erkannten Texte weglassen. Täten das alle Medien, lebten wir Mediennutzer im Schlaraffenland und Politiker würden weniger lügen.
Andererseits werden Wahrheiten nicht wiedergegeben. Mein Blog ist voll von solchen Beispielen.
Nur weil es sich um einen öffentlichen Auftritt handelte, muss dessen Inhalt nicht wiedergegeben werden, wenn klar ist, dass gelogen wurde. Die OZ hat außerdem von vielen öffentlichen Auftritten nichts oder wenig berichtet. Anders ist das, wenn Feste stattfinden; dann wird geschrieben auf Teufelkommraus - Seitenfüllerei auf billigste Weise, für die Sie bezahlen.
Wer so arbeitet wie die OZ, muss sich nachsagen lassen, vor allem schnell die Seiten voll zu bekommen.