8. Mai 2009

Über die Zukunft der Medien

Über die Zukunft der OZ war von deren Chefredakteur im Januar zu erfahren gewesen:
Die überwiegende Mehrheit der Leser hat sich positiv zum neuen Erscheinungsbild der Zeitung geäußert (Wie viele Leser wurden gefragt, alle, mehr als die Mehrheit, ich?), und die Auflagenentwicklung des letzten Quartals unterstreicht auch, dass der eingeschlagene Kurs einer leichten Auffrischung des Blattes von der Leserschaft honoriert wird.
In dem Interview berichtet Star-Blogger, Medienprofessor und US-Journalisten Jeff Jarvis, wie er sich die Zukunft der Medien vorstellt. Darüber werden Sie nichts in der OZ lesen:

"Wenn wir nur noch die Hälfte der Journalisten hätten, wären es immer noch zu viele"

... Nicht nur Google, das ganze Internet verändert den Journalismus. Druckerpressen zu besitzen ist heute ein Nachteil, weil es viel Geld kostet, Zeitungen zu drucken. In der neuen, digitalen Welt lassen sich Nachrichten billiger verbreiten und auch permanent korrigieren und aktualisieren. Sie können auf verschiedene Art präsentiert werden - als Video, Text oder als Audiodatei. Die Zukunft liegt zweifellos jenseits der Druckerpresse. ...

Ich gehe sogar so weit zu sagen: Jedes Zeitungshaus sollte sich einen Termin setzen, zu dem es seine Druckerpressen abstellt. ...

Nicht die Zeitungen sind wichtig für die Demokratie, der Journalismus ist es. Leider wollen das einige Leute nicht zur Kenntnis nehmen und nur ihre Besitzstände verteidigen. Das sieht man auch an den Versuchen, die Leser im Internet zur Kasse zu bitten. Altes Denken: einen Artikel zu veröffentlichen und dann Geld zu verlangen, wie schon bei der gedruckten Zeitung. Diese Rechnung wird aber im Internet nicht aufgehen. ...

Die meisten Zeitungen produzieren Tag für Tag ein vollwertiges Nachrichtenangebot. Im Internet ist das nicht mehr nötig, weil der Rest der Welt nur einen Link entfernt ist. Eine Regionalzeitung braucht im Internet keinen eigenen Kinokritiker mehr. Wozu Filme rezensieren, die im Internet und auch in den großen Zeitungen schon dutzendfach besprochen wurden? Im Internet gilt die Maxime: Tu nur das, was du am besten kannst. Für alles Übrige gibt es Links. ...

Pflichtlektüre für alle Medieninteressierte.

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