29. April 2009

Verwunderung verwundert nicht

Ob Nachrichtenagentur oder Usedomer Lokalchef, die Verwunderung hierüber ist unüberlesbar:
Kohlekraftwerksgegner bewerben sich um Umweltpreis
Selbstbewusste Umweltschützer: Für ihren Kampf gegen das geplante Steinkohlekraft in Lubmin bei Greifswald bewirbt sich eine Allianz aus örtlichen Bürgerinitiativen und den Umweltverbänden BUND und WWF um den Umweltpreis des Landtags. ...
Der Usedomer Lokalchef holte bildlich weiter aus:
Anti-Kraftwerk-Allianz strebt Umweltpreis von MV an
... Das Ansinnen mutet nur auf den ersten Blick und besonders unter politischem Aspekt etwas merkwürdig an. Ausgerechnet jene Allianz, deren Kampf gegen das geplante Steinkohlekraftwerk am Greifswalder Bodden bei den Regierungsparteien in der Landeshauptstadt mehrheitlich auf Ablehnung stößt, will dafür auch noch "belohnt" werden. Doch die Tatsache, dass sich die Allianz "Kein Steinkohlekraftwerk Lubmin" um den Umweltpreis des Landtages Mecklenburg-Vorpommerns bewirbt, hat auch eine starke innere Logik.

Immerhin geht es denen, die das Kraftwerk auch und vor allem unter ökologischen Gesichtspunkten unbedingt verhindern wollen, gerade um eine alternative Energiepolitik der Zukunft. ...
Meingott, was für eine Eierei! Was ist daran merkwürdig, wenn Leute, die viel Lebenszeit und Geld aufwenden, um für sich und alle, die hier zu Hause sind (und auch jene, die gern hierher kommen), eine Umweltvergiftung und -verdreckung zu verhindern? Ich halte es für völlig richtig, für eine gute Idee. Wenn die OZ-Chefredaktion keinen Antrag stellt, warum sollten es die Bürgerinitiativen nichts selbst tun?

Die Mitglieder der Bürgerinitiativen (die seit Jahren die Fehler in der Berichterstattung der OZ über den geplanten Kraftwerksbau mit Leserbriefen bildlich ausbügeln, Lügen entlarven, die die OZ ungeprüft veröffentlichte) haben alle Ehren verdient. In dem Licht gesehen entlarvt sich ein Lokalchef, wenn er herumeiert, also seine Meinung einflicht, die mich übrigens nicht interessiert und ein einem Bericht nichts verloren hat.
Er entlarvt sich auch, weil er indirekt miteilt, dass er immer noch keine Ahnung hat von dem, was die Umweltschützer für eine Menge unglaublicher Fehler und Auslassungen in den Antragsunterlagen Dongs aufdeckten. Ohne die Arbeit der Umweltschützer würde das Kraftwerk bereits gebaut, eine Gift- und Dreckschleuder. Dass dem Lokalchef das entgangen ist, wundert mich nicht, seit ich dieses bedrückenden PR-Geschreibsel von ihm las.

Übrigens kam der Nordkurier ganz ohne Kommentar im Bericht aus.

1 Kommentar:

  1. Anonym29.4.09

    über diesen artikel habe ich mich heute auch schon sehr geärgert. da muss man nicht erst raus- oder zwischen den zeilen lesen,wes geistes kind der redakteur ist: "wie können diese gegener sich nur für einen umweltpreis bewerben? empörend!" eindeutig wieder ein pro dong ...soll er seine meinung zu hause lassen oder den artikel so kennzeichnen ...
    lasst uns hoffen, dass dong bald verschwindet!

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