Keine Frage, auch OZ-Redakteure schauen bisweilen bildlich über den Tellerrand, manchmal sogar bis nach Island, um Ihnen zu berichten, dass sie erfahren hätten, dort werde Erdwärme zur Energiegewinnung genutzt, oder die Isländer hielten das Erbe der Wikinger lebendig (Was immer das heißen soll.), oder dass die Kanzlerin der Welt angesichts tauender Eisberge vor Island schwor, das Klima zu retten.
Zur Zeit gäbe es jedoch Wichtiges zu beschauen und zu bedenken, um Vergleiche zu ziehen.
Ein Beispiel aus der Schweiz, die übrigens nur halb so weit von der Ostsee entfernt ist wie Island:
Nationalrat will die UBS-Löhne drücken
Ratsmehrheit verlangt Senkung auf Niveau von Bundesbetrieben
Der Bund soll für tiefere Managerlöhne bei der UBS sorgen und im Verwaltungsrat der Grossbank Einsitz nehmen. Gegen den Widerstand des Bundesrates hat der Nationalrat am Montag mit 104 zu 81 Stimmen eine Motion seiner Wirtschaftskommission angenommen. ...
Laut dem Nationalrat soll das oberste Management staatlich unterstützter Banken (lies UBS) analog entschädigt werden wie jenes von SBB, Post, Nationalbank und anderen bundesnahen Unternehmen. Die Grossbanken UBS und CS sollen zudem Boni und andere variable Lohnananteile jeweils für drei Jahre auf Sperrkonten deponieren müssen.
Solange der Bund bei der UBS in Form der Pflichtwandelanleihe von 6 Mrd. Fr. oder gewandelter Aktien engagiert ist, muss er gemäss Nationalrat einen Sitz im Verwaltungsrat haben. Im Übrigen soll der Bund alles daran setzen, sein Engagement so rasch als möglich wieder gewinnbringend zu veräussern. ...
Der Bundesrat sträubte sich vergeblich gegen die Motion. ...
Nun der Vergleich(siehe hier Nr. 21):
... Auf die Bundesrepublik übertragen, würde das bedeuten, dass der Bundestag die Bundsregierung gegen deren Willen zwänge, ein Gesetz auszuarbeiten, in dem der Bund die Spitzengehälter in den unterstützten Banken z.B. auf das Niveau der Bundesbankgehälter deckle und im Aufsichtsrat Platz nähme. ...
Manager von Finanzinstituten, die staatliche Hilfe erhalten, dürfen maximal 500.000 Euro verdienen. Wie sieht das nun bei der Hypo Real Estate, bei der HSH Nordbank der BayernLB aus oder auch bei der Commerzbank, der Aareal Bank, die staatlich garantierte Anleihen am Markt platziert haben?
- Ein Traum wäre es, wenn der Staat in einigen Fällen Spitzenmanager auf arbeitsrechtlicher Basis wegen unternehmensschädlichen Verhaltens fristlos kündigen würde. Wie im Fall Emmely würde eine Verdachtskündigung ausreichen. Falls der gekündigte Manager sich dagegen wehren wollte, müßte er dann seine Unschuld beweisen. Der Staat, d.h. wir das bestätigen dann gerne einen irreparablen Vertrauensverlust.
- Man darf doch mal träumen.
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