16. Februar 2009

Unauffälliger Skandal

Diese Nachricht war so uninteressant, dass sie nicht auf der Landesseite, sondern nur in zwei Lokalausgaben erschien:
Wirt erhielt Quittung für Lohndumping
Die Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der Arbeitslosengeld-II-Empfänger in Stralsund hat drei Musterprozesse vor dem Arbeitsgericht gewonnen. Dabei wurde von einem Gastronomen der Hansestadt rechtswidrig vorenthaltener Lohn für Empfänger von Hartz IV eingeklagt. Die betroffenen Frauen und Männer erhielten als Köche oder Restaurantfachleute Stundenlöhne von deutlich weniger als drei Euro. Teilweise war es sogar weniger als ein Euro. "Dabei liegt der Tariflohn für derartige Tätigkeiten gegenwärtig bei über sechs Euro", sagt Christian Glaser, Pressesprecher der Arbeitsagentur. Durch das sittenwidrig niedrige Entgelt seien die Kunden weiter auf die Leistungen der Arge angewiesen gewesen. ...
Der Skandal ist jedoch ein zweifacher:

- dass sich Arbeitgeber trauen, ihre Leute mit weniger als drei Euro Stundenlohn zu bedenken.
- dass Köche oder Restaurantfachleute mit einem Stundenlohn von unter sieben Euro angespeist werden. Doch das fiel der OZ überhaupt nicht auf. Sie wird auch nicht nachforschen, ob die über sechs Euro auch wirklich gezahlt werden oder ob nicht eher fünf Euro gang und gäbe sind.

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