Sind Bürgerinitiativen auch zänkisch Volk?

Immer wieder ist zu merken, dass Autoren der OZ nicht hier zu Hause sind, weil sie sich Möglichkeiten entgehen lassen, ihre Themen mit den Zuständen im Verbreitungsgebiet zu verbinden. Ist auch verständlich: Wen in Lübeck und Umgebung könnte das interessieren? So macht sich eine Zeitung überflüssig.

Heute berichtete ein Redakteur aus Lübeck auf einer Blickpunktseite,
dass die Deutschen ein zänkisches Volk seien, das unentwegt und oft aus fadenscheinigen Gründen gegen alles Mögliche klagt. Das geht an den Tatsachen gründlich vorbei. Offensichtlich hat der Redakteur noch nicht mitbekommen, dass viele Gesetze so schlecht gemacht sind, dass sie Gerichtsprozesse provozieren; bestes Beispiel ist das Hartz 4-Gesetz.

Dass die Hundertausende Klagen gegen Bescheide, die auf Grundlage des Hartz 4-Schrottgesetzes getroffen wurden (die Widersprüche hat noch niemand gezählt), einfach mal so mitgenannt werden, ist eine Demütigung der Klagenden, denen es um ihre Existenz geht, die gar keine andere Möglichkeit als die Klage haben und denen das Klagen erst kürzlich erschwert wurde.

Dass der Autor nicht hier zu Hause ist, lässt sich einfach daran erkennen, dass er z.B. keinen Zusammenhang herstellte zu den Bürgerinitiativen und Gemeinden in Vorpommern, die Geld für eine Klage sammeln, falls das Kohlekraftwerk am Bodden genehmigt werden sollte.
Indirekt werden sie somit auch als Klagewütige abgestempelt.

Zuletzt die Frage: Wer ist aus Sicht des Autors überhaupt berechtigt, gegen irgendetwas zu klagen? Friede, Freude, Eierkuchen; Ruhe ist sie erste Bürgerpflicht.