Wirtschaft im Norden warnt vor Energie-Engpass
Auf einem Forum der Industrie- und Handelskammern in Neubrandenburg sprach sich Kanzlerin Angela Merkel für moderne Kraftwerke in Deutschland aus. ...Was ist damit gemeint? Die Autorin fragte nicht nach. Deshalb rate ich: Kohle- und Atomkraftwerke.
"Wir wollen eine stabile Energieversorgung, dazu gehört der Bau neuer Kraftwerke - und zwar nicht nur von Gaskraftwerken", sagte die CDU-Politikerin.
Deutschland könne nicht "aus allen Energieträgern aussteigen, die in der Öffentlichkeit nicht überall auf Akzeptanz stoßen." ...Was bedeutet das? Ich rate: Der Kanzlerin ist egal, wie und wogegen sich Widerstand regt. Sie zieht durch, was mit der Energiewirtschaft abgesprochen wurde.
Da die Kanzlerin selbst in der OZ als Märchentante bekannt sein dürfte, müsste die OZ jedes Wort Merkels bildlich auf die Goldwaage legen und vor allem nachfragen. Ließe die Tante das nicht zu, würde ich kein Wort von ihr veröffentlichen, da nicht nachprüfbar.
Ich wette darauf, dass Politiker sehr schnell mit der Schwafelei aufhörten, wüssten sie, dass ihr Geschwafel nicht erscheint, nirgendwo. Klar ist das Illusion. Doch solange die Illusion nicht Wirklichkeit wird, ist das für mich kein Journalismus, sondern Nachplapperei. Das Geschwafel sollen die Politiker durch Parteigelder finanziert an ihre Wähler bringen (nicht nur in Wahljahren, sondern immer). Stattdessen lassen sich die meisten Medien als PR-Maschine von Politikern missbrauchen und verlangen von den Lesern auch noch Geld für vervielfältigte Märchen.
Hoch rechne ich der Autorin an, dass sie in einem Kommentar zum Ausdruck brachte, dass Merkels Auffassung technischen Fortschritt behindert.
Dann las ich dies:
"Norddeutschland droht ein Versorgungsengpass", schlussfolgerte Ruprecht.Wer so engstirnig denkt, wie der Mann, muss natürlich so schlussfolgern. Fakt ist: MV droht auch in Zukunft kein Energienotstand, da es schon jetzt Strom exportiert. Soll doch dort der Strom produziert werden, wo er gebraucht wird.
Noch etwas machte mich stutzig:
Auch die Meinung von Prof. Joachim Weimann von der Universität Magdeburg, der die Ängste der Bevölkerung vor der Kernkraft als "überzogen" darstellte, ließ Sellering nicht im Raum stehen ...Wer ist dieser Professor, ein unabhängiger Spezialist für Atomkraftwerke? Keineswegs. Schauen Sie hier nach, die OZ tat es nicht.
Der Witz ist, dass der Mann sich als Forscher bezeichnet und dazu dies veröffentlicht:
Die Tatsache, dass ich mich dabei lieber auf die Anwendung mikrotheoretischer Modelle konzentriere, ist ... vor allem Ausdruck einer gewissen Risikoaversion (welcher Makroökonom weiß schon, ob er wirklich im richtigen Lager steht ??).
Jemand, der eine Abneigung hat, forschend ein Wagnis einzugehen, kann kein Forscher sein, sondern höchstens ein Beamter, der übrigens keine Erfahrungen in Sachen Kerntechnik nachweisen kann, der aber wie schon der Urknaller in der OZ Gegner herabwürdigen darf.
Es bleibt dabei: Beurteilen Sie Politiker nicht nach ihrem Gequatsche, sondern nach ihren Taten. Die vollbringen sie meist in aller Stille. Zumindest bekommt die OZ nichts oder zu spät etwas mit. Andere wissen mehr und die OZ hätte gut daran getan, dazu eine Verbindung herzustellen:
Klimafreundlichere Kohlekraftwerke
Ministerien einig über CO2-Lagerung
... Die unterirdische Lagerung von CO2 aus Kohlekraftwerken könnte schneller erlaubt werden als gedacht: Offenbar sind die beteiligten Ministerien dabei, sich auf eine Rechtsgrundlage für die sogenannte CCS-Technik (Carbon Capture and Storage) zu einigen. Ein zügiges, aber rechtlich lasches Übereinkommen könnte die Allgemeinheit allerdings teuer zu stehen kommen. ...
Was in dem Artikel steht, sollte jeder Vorpommer wissen, aber genauso dies, denn es zeigt, wie das Volk verarscht (ist schon der richtige Ausdruck) wird:
RWE: Die Wahrheit unterm Algenteppich
Die Imagekampagne von Europas größtem Kohlendioxid-Verursacher läuft und läuft und läuft. Nun schmückt sich RWE mit einer launigen Anzeige voller Algen.
Kurz geschrieben: Mit Algen soll CO2 eingefangen werden. Welch ein Blödsinn das wirtschaftlich ist, lesen Sie hier:
Zum Vergleich: Nach Angaben des WWF verursacht das Kohlekraftwerk Niederaußem jährlich mehr als 27 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Die 12 Tonnen, die von den großspurig beworbenen Algen innerhalb eines ganzen Jahres aufgefangen werden, stößt RWE in Niederaußem also in weniger als 20 Sekunden aus.
Das stimmt ja alles, was Du schreibst, Lupe. Aber etwas hat der Prof. Weimann schon mal richtig erkannt: "Nicht verbrauchte CO2-Emissionen der Stromkonzerne werden aber nicht eingespart, sondern über den Zertifikathandel an andere CO2-Emmitenten verkauft. Für 150 Euro kann man übrigens Zertifikate über 6 Tonnen CO2 erwerben. Wenn man das tut und die Zertifikate einfach in den Reißwolf gibt, reduziert man tatsächlich die Emission um diese 6 t."
AntwortenLöschenDarf ich dann fragen, wozu der Handel gut sein soll?
AntwortenLöschenJa, fragen darfst Du, Lupe. Vielleicht findest Du hier eine Antwort des Professors:
AntwortenLöschenhttp://www.vik.de/fileadmin/vik/Vortraege/Vortrag_VIK_Berlin_Weimann.pdf
Hornfisch meint,
AntwortenLöschender Kommentar ist vielleicht nur zustande gekommen weil 1. die Schreiberin keine Befürworterin des Kraftwerkes ist und 2. einige unentwegte Kraftwerksgegner sich in die Höhle der Umwelt Vergewaltiger gewagt haben. Sie können es sich nicht mit der hälfte ihrer Leser verderben.
Da ist die OZ aber in der Zwickmühle, weil es ja, wie sie es auch dreht, eine zweite Hälfte gibt.
AntwortenLöschenGanz kompliziert wird es für die OZ, wenn sie wie einer ihrer Redakteure einst gar vier Hälften entdeckte, die es dann zu befriedigen gälte.