10. Februar 2009

Insel Usedom: Alles ist gut - alles?

Wenn es darum geht, Optimismus zu verbreiten, ist die OZ großartig. Nicht nur die Beschreibung der Greifswalder Dompassage ist ein Beispiel dafür, wie kritikfrei geschrieben wird.
Die Usedom-Peene-Zeitung steht nicht nach. Hier zwei Beispiele:
Stuttgart-Linie zur Insel vorerst geplatzt
Aus Baden-Württemberg wird es 2009 wegen fehlender Lizenzen doch keine Direktflüge nach Heringsdorf geben.
Doch das macht gar nichts, denn:
Der Airport erwartet dennoch eine starke Saison.
Nur wer das Stück zu Ende liest, erfährt:
"Vergangenes Jahr (ganz bestimmt ist gemeint: Im vergangenen Jahr) hatten wir mit 30 000 Passagieren schon einen Rekord. Für dieses Jahr rechne ich mit einer weiteren Steigerung um zehn Prozent", sagt er.

Ein Grund dafür ist, dass Inselvermarkter UTG die Flüge mit einem großen Werbebudget von 200 000 Euro bewirbt. Positiver Nebeneffekt der verbesserten Zahlen: Der Landkreis Ostvorpommern kann als Flughafen-Besitzer seine Zuschüsse herunterschrauben. Für 2009 wurden mit 498 000 schon 50 000 Euro weniger eingeplant als 2008. Eine Entwicklung, die auch nötig ist, um den Erhalt des Airports langfristig zu sichern.
Und was heißt das? Die Steuerzahler bezahlen seit eh und je einen Teil der Flugplatzkosten und werden es auch weiterhin zu tun haben. Das ist für die OZ so selbstverständlich, dass darüber kein weiteres Wort geschrieben wird.

Wäre ich Landrätin, ließe ich mir auflisten, wer den Nutzen vom Flugplatz hat. Denen würde ich ihn verkaufen oder ihn schließen. Hat der Landkreis so viel Geld, dass er eine halbe Million Euro, in den Vorjahren noch mehr, an den Flugplatz verschleudern kann?
Kein Thema für die OZ, die hier zu Hause zu sein glaubt.

2. Beispiel:

Ein weltweit anerkannter Lagerstättenkundler, der sich zudem um die historische Forschung auf der Insel Usedom verdient gemacht hat, verlässt nach Jahrzehnten die Insel, weil er betreut wohnen möchte, aber auf der Insel nichts Passendes fand, anderswo schon:
Störrs werden in eine betreute Wohneinrichtung ziehen. Hätten sie in der Region eine Einrichtung in vergleichbarer Qualität gefunden, wären sie geblieben, versichern die Eheleute.
Das ist kein OZ-Thema? Das wird in zwei Sätzen abgehandelt? Passt das nicht zum Bild, das die OZ bildlich von der Insel malt?

1 Kommentar:

  1. Anonym10.2.09

    Jedenfalls wünsche ich dem Ehepaar Störr alles Gute - wo immer sie sich auch "altersgerecht" niederlassen. Freundliche Menschen (und gute Kunden)!

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