9. Februar 2009

Auseinandersetzung mit rechts? Aber nicht sonnabends! Und sonst?

Mit einer unfassbar schlechten Ankündigung von Einschränkungen des Straßenverkehrs wegen einer Demonstration hatte sich der Lokalchef der Greifswalder Zeitung hervorgetan.
Der Bernauer Berufsdemonstrant hat dazu beigetragen, dass ein Thor-Steinar-Laden geschlossen wird. Er tat es nicht allein, denn wie der Rattenfänger von Hameln scharte er 200 Leute um sich, allerdings niemanden aus der OZ-Redaktion.
Schluss jetzt mit der Art, wie die OZ berichtete.


Die Redaktion ließ sich von Freien berichten. Der Anlass war wohl zu uninteressant, einen Redakteur zu entsenden, denn demonstriert wurde am Sonnabend, dem heiligen Tag der Zeitungsredakteure.

Wenn ich bedenke, wie die OZ ihre Leser stets bekniet, doch bitte das Wahlrecht in Anspruch zu nehmen, die demokratischen Rechte zu nutzen (Dabei ist es ziemlich einerlei, welcher Bonze die Wähler in welchem Parlament ver- und zertritt.) und dann solch ein Thema so abserviert, sollten sich zahlende Leser wundern. Wenn 200 Leute ihr demokratisches Recht in Anspruch nehmen, gegen den Laden zu demonstrieren, wird das nicht nur auf unfassbare Art angekündigt, sondern es geht nicht einmal ein Redakteur mit auf die Straße, um zu berichten und etwas Hintergrund einzusammeln.

Natürlich fehlt auch die Stellungnahme der Ladenbesitzerin, also der Gegenseite, aus journalistischer Sicht unentschuldbar.
Ebenso fehlt der Hinweis, dass der "Greifswalder Bote" zum Thema eine Sonderausgabe verteilte und damit auch jegliche Auseinandersetzung mit dessen Inhalt, der nur so von Vorwürfen strotzt.
Ich werfe das nicht den freien Mitarbeitern/-innen (?) vor, sondern der Redaktion. Sie hat keinen Handschlag getan, um das Thema zu vertiefen. Die Autoren haben ordentlich über das Ereignis berichtet.

Die OZ kratzte nicht einmal bildlich an der Oberfläche der Geschichte, geschweige denn, dass sie tiefgründig recherchierte; sie schaut noch nicht einmal darauf, sondern lässt schauen. So unwichtig ist ihr das Thema. Kürzlich stand in der OZ:
Es wird viel geredet über Politikverdrossenheit im Wahljahr 2009. Vor allem in ländlichen Regionen finden sich immer weniger Leute, die sich für demokratische Parteien engagieren wollen. Wenn allerdings etablierte Politiker vorleben, wie sie vor gewaltbereiten Neonazis einknicken, muss man sich über eine „Mir doch egal“-Haltung vor allem bei jungen Leuten nicht wundern. Zivilcourage sieht anders aus.
Jaja, so ist das mit der Zivilcourage im allgemeinen und in der OZ.
Dazu passt sehr schön mein Eintrag von heute zum Thema Volksverblödung.

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