30. Januar 2009

Zitat des Tages

Der Wandel im Journalismus ist in der OZ keine Thema, im Internet ein bedeutendes:

... Der Journalismus durchlebt einen Paradigmenwechsel. Mit der Konkurrenz durch das Internet hat sich nicht nur das Medium, in dem die meisten Inhalte der großen Verlagshäuser gelesen werden, sondern auch der Anspruch vieler Leser geändert. Online ist nicht die Verlängerung von Print, um Inhalte zweitzuverwerten. Online bietet die Möglichkeit der Interaktivität. Der alte Printjournalist, der seinen Sermon aus den Parteien und Verbänden niederschreibt, hat auf einmal einen Rückkanal, aus dem ihm die Stimme des Volkes kalt ins Gesicht weht.

Wer die gut versteckten und verkrüppelten Online-Kommentarsektionen der großen Zeitungen anschaut, weiß, dass man dort nicht verstanden hat, was Interaktivität ist. Die Süddeutsche schließt ihren Kommentarbereich nach Feierabend und am Wochenende, Spiegel, Focus, Stern und Co. machen aus dem Kommentarbereich ein Klickfestival, bei dem man sich mühsam durch die Kommentare arbeiten muss - schließlich bringt jeder Klick Werbeeinnahmen. Wahrscheinlich wollen diese Medien aber auch gar nicht verstehen, was Interaktivität ist. Das Gros der Kommentare setzt sich nämlich kritisch mit den Artikeln auseinander und holt die Herren des Qualitätsjournalismus nur all zu gerne aus ihrem Elfenbeinturm. So viel Erdung ist nicht gefragt. ...

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