30. Januar 2009

Finanzkrise: Böcke zu Gärtnern

Hier wird einer der Retter des deutschen Finanzsystems beschrieben. Wenn Sie das gelesen haben, werden Sie sich fragen, wie viel Geld noch verballert werden muss:

Gerhard Stratthaus
Eine wundersame Karriere


Der Bankenrettungsfonds Soffin soll mit 480 Milliarden Euro Steuergeld die Kreditwirtschaft retten, ist aber vornehmlich wegen Personalquerelen in den Schlagzeilen. Nur einer hält sich unverdrossen an der Soffin-Spitze: der ehemalige baden-württembergische CDU-Finanzminister Gerhard Stratthaus - trotz einer fragwürdigen Vergangenheit.

Der Banker Karlheinz Bentele hat bereits das Handtuch geworfen. Der Banker Günther Merl auch. Nur Gerhard Stratthaus, ehemaliger Finanzminister Baden-Württembergs, rackert unverdrossen weiter im dreiköpfigen Leitungsausschuss des Bankenrettungsfonds Soffin - und er macht seinen Job gerne. Er habe sich nicht träumen lassen, schwärmte er in der "Stuttgarter Zeitung", "dass ich einmal für 480 Milliarden Euro zuständig sein würde". Diese Summe Steuergelder hat der Soffin zur Verfügung, um mittels Bürgschaften und Finanzspritzen die deutsche Kreditwirtschaft wieder flott zu machen. Würde Stratthaus dies gelingen, wäre das, vorsichtig formuliert, eine ganz neue Erfahrung für ihn. ...

Auch dies klare Worte, nur eben nicht in der OZ:

Wenn Täter zu Therapeuten werden

IM GESPRäCH - Der Ökonom Rudolf Hickel über das Versagen des Bankenrettungsfonds und einen Währungsschnitt als Ultima Ratio

FREITAG: Wann wird die Deutsche Bank verstaatlicht?
RUDOLF HICKEL: Wenn Banken verstaatlich werden, kommt wohl die Deutsche Bank erst ganz zum Schluss dran. Aber eines muss klar sein: Wenn auch diese Bank unter den Schirm des Rettungsfonds geht und zugleich verlangt, dass ihre vergifteten Finanzmarktprodukte, an deren Produktion sie selbst beteiligt war, übernommen werden durch eine Bad Bank, dann ist es höchste Zeit, auch die Deutsche Bank zu verstaatlichen.

Ist der Rücktritt von Günther Merl als Chef des Bankenrettungsfonds SoFFin Indiz dafür, dass der nicht den gewünschten Erfolg hat?
Ich glaube für diese Demission gibt es zwei Gründe. Die sind einmal persönlicher Natur, denn in dieser Kommission herrscht offenbar sehr viel Streit, weil da eben auch Leute sitzen, die zur Lösung des Problems nicht geeignet sind ...

... zum Beispiel?
Leute, die Verantwortung dafür tragen, dass wir in diese schwere Krise geraten sind wie Kurt Biedenkopf, der in Sachsen eine Landesbank gegründet hat, die von Anfang an überflüssig war wie ein Kropf und 2008 zu den ersten gehörte, die mit ihren obskuren Finanzmarktgeschäften ins Trudeln kamen. Mit anderen Worten, da gerieren sich Täter als Therapeuten. ...

Warum nehmen so viele Deutsche solche Zustände einfach hin? Liegt es daran, wie und was Medien darüber berichten?

Noch ein Hinweis.

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