Es gibt ja so vieles, worüber die OZ unbedingt schreiben muss, z.B. eine Seite über das Lottospiel. Wer ein paar Millionen gewinnen will, muss eben OZ lesen. Wenn das nicht die Leser-Blattbindung stärkt, ja, was dann?
Ich habe keine Ahnung, finde aber, dass auch über wichtige Dinge berichtet werden sollte, Zusammenhänge mittels Hintergrund erklärt werden könnten. Das jedoch konnte die OZ nur selten leisten. Warum sollte sie es nun tun. Schließlich hat das Blatt immer noch fast 140000 Abonnenten. Das sind zwar ein gutes Viertel Abonnenten weniger als Anfang 1989, aber immer noch eine ganze Menge.
Die Zahl der Abonnenten wird sich wahrscheinlich weiter verringern (aber nur gaaanz langsam, allein schon, weil das Blatt Monopolist ist). Doch das lässt sich mit höheren Abo-Preisen ausgleichen, wird doch sonst auch alles teurer. Und natürlich ist nicht die Qualität Grund für den Abonnentenschwund, sondern der Einwohnerschwund. Das oder Ähnliches könnte die Verlagsleitung verlauten lassen, würde sie gefragt.
Doch
1. fragt niemand und
2. fragte sich die Verlagsleitung, warum sie überhaupt auf irgendetwas öffentlich antworten sollte?
Eine lange Vorrede für dies:
Kommen viele Bad Bankchen?
Der Müll muss raus aus den Banken. Darüber ist man sich einig, nur nicht darüber, wie man ihn wo verklappt. Jetzt plant die Regierung quasi eine "Bad Bank" mit Filialsystem. Derweil hat die US-Notenbank (Fed) eine Art schuldengetriebenes Finanz-Perpetuum Mobile erfunden.
US-Notenbankchef Ben Bernanke kündigte an, sein Haus werde langlaufende US-Staatspapiere aufkaufen, um den Markt zu regulieren. Theoretisch ist es damit möglich, dass die Fed neue Schulden der USA direkt aufkauft und das Ganze durch die Aufnahme neuer Schulden finanziert wird, die wiederum aufgekauft werden. Was für ein Kreislauf.
Bei der Frage nach der "Bad Bank" geht es eigentlich nur darum, wie man einen Namen findet, der wohlfeil klingt und wie man das Pferd aufzäumt, ohne dass der Steuerbürger die Contenance verliert. Die große, böse Bank ist vom Tisch. ...
Steinbrück hat nun die Variante vieler kleiner Banken ins Spiel gebracht. ...
Natürlich müsste der Bankenrettungsfonds SoFFin auch für die drohenden Ausfälle dieser vielen Bad Bankchen garantieren. Das hat aber den Charme, dass die Kosten nicht in einem Stück offenbar werden, sondern scheibchenweise. Und der Mist wäre raus aus den Bilanzen. ...
Sehr schön passt dies dazu:
Ein typisches Beispiel für die einseitige Lastenverteilung in unserer Wirtschaftsverfassung: Der SAP- Firmenmitbegründer Dietmar Hopp wurde, als es mit der Firma bergauf ging, mehrfacher Milliardär und einer der reichsten Leute der Welt. Angeblich hat er allein 4 Milliarden in seine von ihm gegründete Stiftung eingebracht. Und mit vielen Millionen finanziert er den Bundesligaaufsteiger und Herbstmeister TSG 1899 Hoffenheim. Die Mitarbeiter, die jetzt entlassen werden, können sprichwörtlich nur in die Röhre schauen und sich allenfalls noch mit einem bitteren Beigeschmack darüber freuen, wie die von ihrer Arbeit mitfinanzierten Kicker auf dem grünen Rasen ihre Erfolge feiern.
Ich warte in den nächsten Monaten auf die Fragen von Lesern an die OZ, warum das Blatt seine Leser nicht rechtzeitig über das aufklärte, was zur Zeit vorbereitet wird, um die Steuerzahler, und damit alle, in den kommenden Jahren so ungehörig wie schon lange nicht mehr zu schröpfen.
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