31. Januar 2009

Nicht des Meldens wert

Die OZ hat immer noch eine Kultur-/Medienseite, auf der heute so ein bedeutendes regionales Ereignis (Oder habe ich mich getäuscht?) erwähnt wurde, weil wir hier zu Hause sind:

München - Drei Stunden Konzert-Marathon: Peter Maffay beim Auftakt seiner Deutschland-Tour in München umjubelt
Hierfür war kein Platz, obwohl auch die OZ über einen der Vorgänge geschrieben hatte:

Wer hat Angst vor Eva Herman?

... Das Amtsgericht Köln hat Herman in gleich zwei Fällen Recht gegeben und je 10.000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen. Der eine Fall ist eher banal, aber lustig und absolut Vermischtenseiten-tauglich: "Bild" darf Eva Herman nicht mehr eine "dumme Kuh" nennen, wie es der feinsinnige Franz Josef Wagner in seiner Kolumne getan hatte.

Der andere Fall ist komplexer und heikler, betrifft aber nichts weniger als den Auslöser des Skandals um Eva Herman, an dessen Ende ihr Ausschluss aus dem Kreis medial akzeptabler Personen stand. Es geht um eine Buchvorstellung ...

Gibt es womöglich wirklich einen Konsens, Eva Herman und ihre Erfolge totzuschweigen? Oder graut es den Medien nur davor, dass sie ihre Leserkommentare und E-Mail-Fächer wieder feucht durchwischen müssen, wenn Eva Hermans wutschäumende Anhänger dort durchgetrabt sind?

Vielleicht ist die Antwort aber auch ganz einfach die, dass eine Meldung, die weder von dpa noch von der "Bild"-Zeitung verbreitet wird, für 98 Prozent der deutschen Medien gar nicht existiert.

Dass die Meldung über die Urteile und der Hintergrund nicht in der OZ erschienen, kann auch einen dritten Grund haben: Die OZ gehört zu etwa 75 Prozent (direkt und über die Lübecker Nachrichten) noch dem Springerverlag, und genau gegen diesen Verlag ergingen die Urteile.

Im Übrigen ist Niggemeiers Eintrag unbedingt komplett lesenswert für Medieninteressierte, weil er das System der Berichterstattung (für die Sie bezahlen) in deutschen Medien bildlich bloßlegt.

2 Kommentare:

  1. Anonym31.1.09

    Wenn man diese Gerichtsentscheidungen veröffentlichen würde, könnte es ja sein, dass der letzte Bürger an unserer Justiz verzweifelt. Die Kommentare dazu bei S. Niggemeier sind interessant. Ich wüsste gerne für den femininen Teil, wer hiermit gemeint ist Zitat:
    Andere haben eine Ostnutten- und Koksaffäre hinter sich und dürfen trotzdem wieder als Moralapostel im Fernsehen agieren – ist das fair?

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  2. Wer gemeint ist?
    Die Frage geht bestimmt nicht an mich.

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