29. Januar 2009

Privatsphäre ohne Schutz

Ist das ein OZ-Thema, auch angesichts der Millionen Daten von Bürgern, mit denen unrechtmäßig gehandelt wird?

Der DB-Spitzelskandal zeigt, dass die Privatsphäre längst schon ohne Schutz ist
Die bespitzelte Gesellschaft

Die Telekom hat es auf etwa sechzig Bespitzelte gebracht, zumeist Vorstände, Gewerkschafter und Journalisten. Beim Discounter Lidl spionierten angeheuerte Detektive vor allem die Mitarbeiter der Märkte in Niedersachsen aus. Die Deutsche Bahn hingegen hat tatsächlich fast alle ihrer Mitarbeiter überwachen lassen. Das ist gut so.

Es ist gut, weil es eines deutlich zeigt: Der ehemals hehre Schutzwall um das hoch geschätzte Gut "Privatsphäre" ist inzwischen durch einen löchrigen Zaun ersetzt. Wenn es in den vergangenen Jahren darum ging, abzuwägen zwischen einem gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Interesse und dem der Privatheit, entschieden sich staatliche und wirtschaftliche Eliten stets gegen den Schutz der persönlichen Sphäre. Wie die Spitzelskandale in der Wirtschaft drücken die Vorratsdatenspeicherung und die Onlinedurchsuchung eine lange nicht gekannte Lust an der Beobachtung aus. Weitere Gesetze sollen folgen. Vielleicht ist auch das gut so.

Denn dem Voyeurismus der Eliten steht zwar laut Umfragen eine Mehrheit der Deutschen gegenüber, die sich um die Zukunft des Datenschutzes sorgt: Nur artikuliert sich diese Mehrheit äußerst sparsam. Privatsphäre gilt eigentlich als Schutzraum, in dem sich die Persönlichkeit entfalten darf und man keine Angst vor Beobachtung und Kontrolle haben muss. Hier entwickeln sich eigene Gedanken und unangepasstes Verhalten - Grundvoraussetzungen für freie, demokratisch verfasste Gesellschaften. Wenn dies nun zunehmend nicht mehr gelten soll, warum reden wir dann so wenig darüber? ...

... z.B. in der OZ?

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