Ein Auszug:
So ziemlich jede Vorhersage der Blogosphäre über die selbstverschuldeten Defizite des Printjournalismus, aber auch über die notwendigen Folgen daraus, beginnen sich zu bewahrheiten: Über die Folgen eines glattgeschleckten dpa-Einheitsstils, der den Menschen nur noch Langeweile macht, über das gefallene Aktualitätsmonopol, über die wachsende Liebedienerei in den Redaktionen gegenüber den Anzeigenkunden (bis hin zu frei Haus gelieferten ‘Wunschartikeln’ durch die feinsten Häuser am Markt), über den Verlust jeder gestalterisch verstandenen Verlegerfunktion, die sich eben nicht einfach durch den gewieften Renditejäger von der Business-School ersetzen lässt. Kurzum - es ist, wie die Stimmen aus Blogville es prophezeiten: Die Öffentlichkeit ist gar kein Markt, sondern ein Forum. Den Mund haben wir uns fusselig geredet …
Jetzt, zum Jahreswechsel, treffen die aus dieser Ignoranz resultierenden Schreckensmeldungen nahezu täglich ein - Roma est perdida: Hier werden ein paar hundert Kollegen ‘abgebaut’, dort versuchen Verlegerfamilien ihr Heil lieber in Osteuropa und Indien, da werden Redaktionen zusammengeführt, damit alle künftig gemeinsam im Einheitsbrei rühren dürfen, hie stellt man diese und jene Titel zum Jahresende gleich ganz ein. Allein in Deutschland werden wohl einige tausend Journalisten demnächst ohne Job sein.
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