10. Januar 2009

Entdeckung nach fast vier Jahren

Die Greifswalder Zeitung hat etwas entdeckt:
Im Kreis leben Tausende von Arbeitslosengeld II
Neinnein, das meine ich nicht.
Mehr als 14 300 Menschen im Kreis beziehen Arbeitslosengeld II. Das geht aus der aktuellsten Veröffentlichung der kreiseigenen Sozialagentur hervor, die in Ostvorpommern für Hartz IV-Betroffene zuständig zeichnet.
Jetzt kommt die Entdeckung:
Die Zahl spiegelt offenbar nicht das wahre Ausmaß von Hilfebedürftigkeit wider. Die Agentur räumte ein, dass sich die Anzahl der erwerbsfähigen Alg II-Empfänger rückwirkend erhöhen kann, "da die Bearbeitungsdauer bei Neuanträgen und veränderten persönlichen Verhältnissen zu Verzögerungen in der Datenerfassung" führe.
Ganz schöne Einräumung! Nur dass die Agentur das schon seit fast vier Jahren tut, in jedem Monat, immer wenn sie den Arbeitsmarktbericht veröffentlicht.
Allerdings hätte ich erwartet, dass die OZ herausfindet, um wie viele Alg 2-Empfänger das Ergebnis revidiert werden muss. Das wäre die einzig interessante Zahl gewesen. Alles andere können Sie seit fast vier Jahren in jedem Monat kostenlos hier nachlesen, auch diesen Satz:

Die Meldung zeigt, wie wenig sich der Redakteur bisher mit den Veröffentlichungen der Agentur befasste.

Natürlich spiegelten ganz andere Zahlen das wahre Ausmaß der Arbeitslosigkeit wider. Von denen habe ich bisher so gut wie nichts in der OZ gelesen.

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