Journalismus: Überschätztes Frühwarnsystem mit Gier nach bad news
Wenn man sich berieseln und berauschen lässt von all dem, was im Blätterwald und in den Talkshows derzeit mit aller Medienmacht über uns hereinprasselt, so könnte man meinen: Der Untergang des Abendlandes sei nah, gar der jüngste Tag des Kapitalismus angebrochen. Und dieses jüngste Gericht wird effektvoll inszeniert - angesichts der Selbstgerechtigkeit, mit der viele Journalisten nicht nur schwadronieren, sondern auch moralisieren.
Der Journalismus, von manchem Forscher vorschnell zum Frühwarnsystem der Gesellschaft ausgerufen, hat jahrelang zugeguckt. Gewiss, es gab Kassandrarufe - aber sie sind untergegangen im Schwall der PR-Botschaften, die heute in vielen Redaktionen mit einem Mouseclick in "Journalismus" verwandelt werden und die uns verkündet haben, all die Investmentbanker und Finanzjongleure hätten ihre Traumrenditen und Boni durch Leistung und Produktivitätssteigerungen verdient statt durch hochriskante Wetten.
Aber haben Journalisten und Medienmanager inzwischen irgendetwas gelernt? ...
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