6. Dezember 2008

OZ beschönigt Ursachen der Krise

Politikseite:
Deutsche Bank malt Horrorszenario
Die deutsche Wirtschaft könnte im kommenden Jahr noch deutlich stärker schrumpfen, als bislang von Experten erwartet. Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Norbert Walter befürchtet einen Absturz des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von bis zu 4,0 Prozent. "Die Wahrscheinlichkeit dafür beträgt rund ein Drittel", sagte Walter. ...
Horrorszenario hört sich schlimm an, ist es auch:
Hor|ror|sze|na|rio das; -s, -s: Vorstellung, die von der schlimmsten aller Möglichkeiten ausgeht
Aha, also die schlimmste der Möglichkeiten, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 33 Prozent wirklich werden könnte. Das heißt doch, die Banker haben auch weitere, weniger schlimme Aussichten für wahrscheinlich gehalten. Welche Variante hielten sie für die wahrscheinlichste? Die OZ verschweigt es! Es passte nicht in das Seitenkonzept.

Warum wir sich das Bruttoinlandsprodukt verringern? Die OZ fand heraus:
Ein erstes Anzeichen einer sich verstärkenden Rezession ist, dass die deutsche Wirtschaft immer schwieriger an Kredite kommt.
Das ist eine höchst bedenkliche Aussage, weil es eine einseitige Sicht ist:
Aufklärung erhalten Sie z.B. hier:

global news 1321 06-12-08: Industrieaufträge brechen immer weiter ein, auch Bundesbank erwartet jetzt Rezession wie in den 70ern

Die deutschen Industrieaufträge sind
im Oktober 2008 tiefer eingebrochen als jemals seit der Wiedervereinigung. Seit dem Gipfel im Juni letzten Jahres vor Ausbruch der Krise verloren die Aufträge saisonbereinigt bereits 20 %, davon aus dem Ausland sogar 26 % und aus dem Inland mehr als 11 % (Abb. 04569). Das ergibt im Vorjahresvergleich einen Rückgang von 17 %. Der Autragsrückgang aus dem Aus- und Inland, entspricht, wenn er anhalten und voll auf die Industrieproduktion durchschlagen sollte, einem Betrag von über 269 Mrd Euro oder mehr als 10 % des deutschen Bruttoinlandsprodukts. ...

Die Auftragseingänge verringerten sich seit Anfang 2008, nicht erst seit ein paar Monaten. Parallel dazu fielen die Aktienkurse. Warum wohl? Weil Kundige spätestens Ende 2007 voraussahen, was kommt und verkauften.

Wäre die OZ in der Lage und/oder willens, umfassend zu berichten und damit ihr Geld wert, könnten sich die Leser eine unbeeinflusste Meinung zum Thema bilden. So wird ihnen vorgegaukelt, die Finanzkrise sei an allem schuld. Richtig ist, dass die Wirtschaftsweisen der OZ lieber schönschrieben, als Warnungen vor einer Weltwirtschafskrise, die es zuhauf gab, an die Leser weiterzugeben.

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