17. November 2008

Propaganda statt Journalismus

Ganz im Stil eines Regierungsblättchens berichtete die OZ:
Zuzug Älterer bietet dem Land Chancen
Die Landesregierung will die Chancen des demografischen Wandels für MV konsequent nutzen. Staatskanzlei-Chef Reinhard Meyer (SPD) sagte am Sonnabend auf einem Demografie-Forum der Quistorp-Stiftung an der Universität Rostock: "Man kann über den demografischen Wandel jammern oder ihn als Herausforderung und Zukunftschance sehen. Die Antwort der Landesregierung lautet: Wir wollen den demografischen Wandel gestalten." Zu den Zukunftschancen zähle er die Entwicklung zum Gesundheitsland und die Zuwanderung in der Altersgruppe 55 plus. "Den Trend wollen wir verstärken. Denn so kommt Kaufkraft in unser Land", so Meyer. ...
Wie, liebe OZ, wie will die Regierung den Trend verstärken? Wenn die Vorgängerregierungen unfähig waren, die Abwanderung zu stoppen, wie will die jetztige die Ansiedlung Älterer im Land vorantreiben?

Warum haben die Regierungen die Chancen des demografischen Wandels - der in MV vor allem durch die massive, ungebrochene Abwanderung junger Leute beherrscht wird, wenig durch das Erreichen eines höheren Lebensalters - bisher nicht genutzt?

Was hat die Regierungen gehindert, die Abwanderung über 19 Jahre hinweg zu stoppen oder wenigstens zu verringern?

Was ist gemeint mit Entwicklung zum Gesundheitsland, der Bau eines überflüssigen, Gift und Dreck ausstoßenden Kohlekraftwerkes in einer der Regionen, die als Alterssitz bevorzugt wird? Oder hat die Regierung die Region Vorpommern als Teil des zu entwickelnden Gesundheitslandes bereits abgeschrieben?

Würden diese und weitere Fragen beantwortet, lohnte es sich, die Regionalzeitung OZ zu lesen, weil wir hier zu Hause sind. Das Geschwafel eines Staatskanzlei-Chefs wiederzugeben, ist nichts anderes, als Propaganda zu verbreiten.

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