17. November 2008

Bürgerinitiative ruft zur Mahnwache auf

Mit einer Mahnwache, zu der alle Gegner des Kraftwerkprojektes eingeladen sind, wollen die Bürgerinitiativen am Freitag von neun bis zehn Uhr die Vertreter des StAUN an ihr Gewissen erinnern:

Mit unserer Mahnwache möchten wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Staatlichen Amts für Umwelt und Natur (StAUN) auch am heutigen Tage dazu
bewegen, sich der Tragweite ihrer Entscheidung über die (Nicht)Genehmigung des
Antrags von Dong energy bewusst zu sein.
Eine Ausnahmegenehmigung darf es nach unserer rechtlich begründeten
Auffassung nicht geben.

Es gibt kein öffentliches Interesse an der weiteren Beschleunigung des
Klimawandels, der erheblichen nachteiligen Beeinflussung menschlicher Gesundheit
und Zerstörung von Lebensraum für geschützte (und noch nicht geschützte) Arten.
Wir stehen hier auch noch einmal symbolisch für die 32.000 UnterzeichnerInnen der
Volksinitiative gegen das Kohlekraftwerk sowie für die 9.000 EinwenderInnen, mit
deren vielfältigsten guten Gründen gegen die Genehmigung Sie sich gewissenhaft zu
befassen haben.

Wir hoffen sehr, dass es kine einseitige politische Einflussnahme auf das Ergebnis
gibt, obwohl der bisherige Verlauf des Genehmigungsverfahrens eine andere
Sprache spricht. Wir appellieren an alle Entscheidungsträger, neben den
rechtlichen Prüfungen auch das eigene Gewissen zu prüfen, ob Sie wirklich
unabhängig entscheiden können.

Unsere Mahnwache soll allen Beteiligten den Buß- und Bettag als christlichen Feiertag in Erinnerung bringen. Er ist ein Tag der Besinnung und Neuorientierung im Leben. Der Gedenktag dient dem Nachdenken über individuelle und gesellschaftliche Irrtümer wie z. B. die
Umweltzerstörung.
Vor diesem Hintergrund müssen sich die Vertreter der CDU als christlicher Partei
fragen lassen: Warum um Himmels willen klammern Sie sich so hartnäckig an dieses
Projekt, dass nichts weniger ist als ein erheblicher Beitrag zur Zerstörung der
Schöpfung? Das Kapital hat kein Gewissen, von Ihnen als christlich geprägter
Partei ist dies aber zu erwarten!

Den Landespolitikern der SPD möchten wir sagen:
Ein JEIN zeigt keine Richtung an und halbe Kohlekraftwerke gibt es auch nicht.
Auf einem Bein kann Klimapolitik nicht stehen! Beenden Sie den Spagat,
stellen Sie sich mit beiden Beinen auf einen Standpunkt:
Verantwortungsvolle Klimapolitik und nachhaltige, menschen- und umweltverträgliche Industrieansiedlungen in Lubmin!

Wir kündigen allen Parteien hiermit auch an, die in 2009 anstehenden Kommunal- und
Bundestagswahlen mit unserem Anliegen aktiv mitzugestalten.

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