Der Greifswalder Lokalchef stellte in seiner Betrachtung zum Wochenende mehrere Fragen, beantwortete jedoch keine.
Was ist wichtig?
... Meines Erachtens gibt es zurzeit nur eine dominierende Frage. Und die lautet: Welche Auswirkungen hat die gegenwärtige Finanzkrise auf Greifswald? Aber dazu wurde leider in keinem Ausschuss gesprochen, geschweige denn diskutiert.
Wie wäre es, entschlösse sich die
OZ-Lokalredaktion, Antworten auf die Fragen zu finden und im Unternehmen
Hanseyachts AG begänne.
Kein Abgeordneter, aber auch kein berufener Bürger stellte beispielsweise die Frage: Ist die Kommunale Wohnen AG nach dem Einbruch der Aktienmärkte überhaupt noch in der Lage, die 60 Millionen Euro an Greifswald zu zahlen. Jenes Geld, das sie der Stadt für den Kauf der WVG-Anteile seit dem 1. August schuldet?
Wie wäre es, die OZ fragte selbst im Unternehmen nach und wartete nicht auf
Informationen aus zweiter Hand?
Und ebenfalls niemand stellte die Frage: Welche Auswirkungen eine mögliche Nichtzahlung auf den Haushalt der Stadt hat, der gerade durch die Fachämter erstellt wird? Noch vor Wochen war uns doch großmundig versprochen worden, dass mit dem Verkauf der WVG alle Probleme gelöst werden.
(und die OZ hatte es vollmundig an die Leser weitergegeben und kritische Stimmen wenig berücksichtigt)
Schulen sollten saniert werden, Kitas ebenso und auch das Volksstadion sah einem Umbau entgegen. Nun verkündete das Rathaus, dass der Haushalt 2009 ohne Berücksichtigung der 60 Millionen Euro aufgestellt werde. So wie immer, als wenn nichts wäre. Aber das heißt doch, dass die Sanierung der Greifschule ausfallen dürfte, das Volksstadion nicht umgebaut wird und auch der viel diskutierte Greifenbrunnen weiter im Depot schlummern kann.
Wie wäre es, die OZ fragte in der Stadtverwaltung nach, statt die Fragefaulheit der Ausschussmitglieder zu bekritteln?
Hand aufs Herz, liebe Leser. Sind diese Fragen nicht wichtig? Natürlich sind sie das.
(Noch wichtiger sind die Antworten.)
Ja aber warum werden sie dann in den öffentlichen Gremien nicht diskutiert? Dort besteht doch die Möglichkeit sogar in einem eigens dafür eingerichteten Tagesordnungspunkt, der Fragen der Abgeordneten heißt. Die Möglichkeit, Fragen zu stellen, hat in den Ausschüssen aber auch jeder Bürger. Aber auch da macht kaum einer davon Gebrauch.
... nicht einmal der Lokalchef. Nungut, er ist kein Greifswalder. Aber ist denn kein Lokalredakteur Bürger der Hansestadt?
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