25. September 2008

Kohlekraftwerk: Befürworter tagten wie Geheimbund

Ich hatte ein paar Tage damit gewartet, über ein Treffen der Kohlekraftwerks-Befürworter zu berichten. Nun ists genug. Die OZ hat mit keiner Zeile darüber berichtet - ganz einfach, weil die Presseerklärung nichts hergab außer übelster Propaganda.

Jedoch nachzuforschen, was da wirklich passierte, darauf kam niemand.

Warum trafen sich die Leute wie ein Geheimbund, wenn doch ihr Vorhaben von so besonderem öffentlichen Interesse ist, wie sie behaupten (Danke für den Hinweis an einen treuen Leser!)? Er schrieb:
Wir haben in unseren Einwendungen auf das Nichtbestehen eines öffentlichen Interesses hingewiesen (Arbeitskräfte, Energie) und genau darauf reagiert DONG.

Wer nahm an dem Treffen teil und vor allem, wer nicht?
Wer war warum nicht eingeladen und was wurde während des Treffens tatsächlich besprochen?
Diese und weitere Fragen hätte die OZ ihren zahlenden Lesern beantworten können, wenn sie die Pressemitteilung als Ausgangspunkt für journalistische Arbeit genommen hätte. Doch die Leser stellten gar nicht erst die Fragen, weil sie nicht einmal ahnten, was sich tat.

Auch ich weiß nicht, was dort tatsächlich besprochen wurde. Anzunehmen ist aber, dass sich die Befürworter trafen, um sich auf den letzten Kampf für die Genehmigung des Kohlekraftwerkes einzuschwören, um abzusprechen, wie das Projekt durchgezogen werden kann. Den Befürworten ist natürlich klar, dass der Widerstand gegen ihr Vorhaben nicht abebbt, sondern zunimmt. Die 8300 Einwendungen, von denen die OZ-Leser nichts wissen, sind dafür ein klares Signal.

Die Pressemitteilung der Befürworter können Sie hier nachlesen.
Hier der Anfang:

DONG Energy hatte Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und den Gewerkschaften geladen, um mit ihnen die mit der Ansiedlung zusammenhängenden Fragen zu erörtern. (Kraftwerksgegner waren zur Erörterung nicht eingeladen.) Dabei wurden die Chancen, die sich aus dieser Investition für die regionale Industrie eröffnen, von den Teilnehmern ebenso hervorgehoben wie die besondere Eignung des Standortes Lubminer Heide. Darüber hinaus wurde ein Dialog über die Vereinbarkeit des Projektes mit dem für die Region Ostvorpommern so wichtigen Tourismus angestoßen. ...

Der Rest ist das Bekannte. Es wird übertrieben, verharmlost, gelogen. Warum kann die OZ so etwas nicht entlarven?

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