29. September 2008

Hintergrund: Mediennutzung

Für Leute mit einem grundsätzlichen Interesse an Medien (Die OZ hat auch eine Kultur-/Medienseite und was für eine!).

Die traurigen Verleger

Die Jugend von heute macht den Verlagen ziemlich viel Sorgen. Immer weniger Heranwachsende greifen zu Print-Titeln. Haben klassische Medien schon verloren? ...

Wie rasant der Ansehensverlust klassischer Medien ist, zeigt auch die Studie "Jugend, Information, (Multi)Media", die vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest erhoben wird. Im Rahmen dieser Untersuchung werden Zwölf- bis 19-Jährige jedes Jahr gefragt, auf welches Medium sie am wenigsten verzichten können. 1998 war die Sache klar: 37 Prozent der Befragten hielten das Fernsehen für unentbehrlich. Das taten 2007 - die Studie für 2008 liegt noch nicht vor - nur noch 15 Prozent. Das Radio, auf das 1998 noch 26 Prozent der Befragten nicht verzichten konnten, ist nun nur noch für sechs Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen das Lieblingsmedium. Das Ansehen von Zeitschriften und Zeitungen sank von neun und acht auf jeweils zwei Prozent. Gewinner sind die Neuen Medien: 25 Prozent der Jugendlichen wollen nicht ohne Computer sein. ...
Hervorhebung von mir

Welt am Sonntag ist eine große Stiefschwester der OZ.

Noch ein Stück, das Zeitungsmachern zu denken geben sollte, es aber nicht tun wird:

Wasch mich, aber mach mich nicht nass

... In 80 Prozent der deutschen Zeitungsverlage hat man schlichtweg die Digitalisierung und ihre gesammelten Konsequenzen immer noch nicht begriffen. Man meint weiterhin, es gehe darum, den Online-Auftritt etwas aufzuhübschen und ggf. als Krönung der journalistischen Schöpfung ab und an ein selbstgedrehtes Video einzubauen. Dass Onlinemedien die Welt so verändern wie vor Jahrhunderten der Buchdruck, dass nichts mehr so sein wird wie es mal war und dass demnach ein ganzes Haus neustrukturiert werden müsste und dies nicht durch die Einstellung von eineinhalb Onlineredakteuren passieren kann- dieses (Achtung, Neudeutsch!) “big picture” sehen immer noch die Allerwenigsten.

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