25. August 2008

Hintergrund: Staatsverschuldung

Undenkbar, dass OZ-Wirtschaftsweise so etwas zustande bringen:

Staatsverschuldung
Billionen fressen Seele auf


... So sehen das die Deutschen nämlich: Ein guter Finanzminister hält sein Geld zusammen. Ein schlechter häuft Schulden an.

In keinem Industrieland der Welt fürchten sich die Bürger so sehr vor hohen Staatsschulden wie in Deutschland. Wir Deutschen erfanden den europäischen Stabilitätspakt, um uns vor der sorglosen Haushaltspolitik unserer Nachbarn zu schützen – und litten dann selbst am meisten unter den strengen Schuldenregeln. Wir diskutieren über Schuldengrenzen, eine Schuldenbremse und das totale Verbot neuer Schulden. Staatsschulden sind für uns eine Frage von Schuld und Moral: Wir plündern das Konto unserer Enkel! Wir versündigen uns an unseren Töchtern und Söhnen! Auf Schuldenbergen können unsere Kinder nicht spielen!

Es ist ein seltsam verkürztes Verständnis von der Verschuldung des Staates, das wir da offenbaren. Verkürzt und voller Angst. ...

Es ist ein ganz entscheidender Denkfehler in der Schuldendebatte: Wir dürften unseren Kindern nicht unsere Schulden vererben, heißt es immer – dabei vererben wir ihnen doch auch unsere Wertpapiere. Und wir verdienen ganz gut daran, dass der Staat Schulden hat und deswegen Anleihen und Schatzbriefe ausgibt. Wir kassieren nämlich die Zinsen. Allein 613 Millionen Euro im vergangenen Jahr.

Weil die Bundeswertpapiere so sicher und jederzeit handelbar sind, sind die professionellen Käufer übrigens auch bereit, eine zusätzliche Prämie zu zahlen. Das heißt: Der Staat kommt günstiger an Kapital als jedes private Unternehmen. Er kann mit seinen Schulden Investitionen finanzieren, die sich für ein privates Unternehmen gar nicht mehr lohnen würden. ...

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