11. August 2008

Hintergrund: Lebensversicherungen erhalten kaum Zustimmung

Die OZ berichtete am 8. August:
Aktien nur noch dritte Wahl
Aktuelle Finanzstudie: Deutsche Anleger flüchten in den Geldmarkt - und das entgegen dem Rat von Experten. Nur fünf Prozent wollen Aktien.

Kassel (ots/OZ) Die Turbulenzen an den Aktienmärkten in den vergangenen Monaten haben für private Anleger die Attraktivität von Geldmarktanlagen erhöht. Dies ist ein Ergebnis der aktuellen Sommerstudie 2008 der Finanzberatungsgesellschaft Plansecur (Kassel). ...
OTS ist eine Tochter der Nachrichtenagentur dpa. OTS bedeutet Originaltextservice. Im Fall dieses Berichtes passt der Name der Unteragentur, denn es wurde munter aus einer Pressemtteilung von Plansecur abgeschrieben. Die PM beginnt so:

Die Turbulenzen an den Aktienmärkten in den vergangenen Monaten haben für private Anleger die Attraktivität von Geldmarktanlagen erhöht. Dies ist ein Ergebnis der aktuellen Sommerstudie 2008* der Finanzberatungsgesellschaft Plansecur (Kassel).

usw.

Interessant ist diese Passage:
In der momentanen Wirtschaftslage raten nämlich 35 Prozent der Fachleute zu Aktienfonds und 34 zu Offenen Immobilienfonds. Immerhin noch 20 Prozent der Experten empfehlen die vom Verbraucher bevorzugten Geldmarktanlagen. Bei den Anlageklassen Lebensversicherung, Bausparvertrag und Rentenfonds stimmen Verbraucher- und Expertenmeinung in etwa überein.
Keine Nachfrage, nichts. Könnte nämlich peinlich sein, falls jemand vergleicht, wie in der OZ Rentenversicherungen hochgelobt wurden, die nichts anderes als Kapitallebensversicherungen ohne Todesfallschutz sind.

Plansecur berichtete mir dazu:

Der Grad der Zustimmung nach Ansicht der Experten für diese drei Anlageklassen war wie folgt:

a) Lebensversicherung: 3 Prozent
b) Bausparvertrag: 5 Prozent
c) Rentenfonds: 8 Prozent
Rentenfonds bitte nicht mit Rentenversicherungen verwechseln.

Ich erinnere mich, dass die OZ nach den Einbrüchen am Aktienmarkt von 2000 bis 2002/3 ebenfalls von der Flucht der Anleger in Geldmärkte schrieb. Die drin blieben, dürften von 2003 bis Ende 2007 - bildlich - dumm aus der Wäsche geguckt haben und werden es wieder tun, wenn sie die zweideutige Schlagzeile lesen, nicht den verwirrenden Text: "Hab es doch immer gesagt, Aktien sind Mist."

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