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Viel zu teuer
KOMMENTIERT II*
Wer seine Gegner nicht schlagen kann, sucht das Bündnis mit ihnen. Der Energieriese Vattenfall hat das einige Jahre erfolgreich praktiziert und wusste selbst Kohlekraftwerke als ökologisch zu vermarkten. Damit dürfte es vorbei sein: Die schwedischen Grünen schlagen den Konzern für den Preis als "Schlimmster EU-Lobbyist 2008" vor. Und Vattenfall ist ein durchaus veritabler Anwärter mit seinen so klugen wie perfiden PR-Strategien. Erfolgreich gesellte sich Konzernchef Lars Josefsson zu den Klimaberatern der Kanzlerin Merkel, während Vattenfall an einer so genannten Klima-Akademie Brandenburger Schüler, die nahe künftiger Abraumhalden leben, in Umweltschutz unterrichteten.
Und schließlich erfanden die Strategen sogar das Verfahren der "sauberen Kohle": Alles Kohlendioxid, das bei der Verbrennung von Kohle anfällt, soll einfach abgefangen und vergraben werden. Klingt gut, überzeugte manch einen Parlamentarier, ist aber wohl viel zu teuer, risikoreich und wirkungslos - und vor 2020 ohnehin nicht anwendbar. Vattenfall mag den Lobby-Preis als einen Pranger begreifen, allen anderen zeigt er, auf welcher Seite der PR-Schlachten der Konzern steht - und auf welcher eben nicht.
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