29. Juli 2008

Kein Nutzen für die Leser - Möglichkeit verschenkt

Ja das ist doch der Hammer und passt so schön in das o815-Bild, das die OZ vom Leben und Treiben in D liefert:
Ermittlungen gegen Apotheker wegen Anabolikahandel
... Bei Durchsuchungen hätten Zollfahnder bei den Apothekern illegale Muskelaufbaumittel, vor allem für die Bodybuilderszene, und Potenzmittel mit einem Schwarzmarktwert von rund 50 000 Euro beschlagnahmt. ...
Klar, weiß doch jeder, dass so etwas passiert, Anabolika und so, und mitunter auch aufgedeckt wird.

Was nicht ins Bild passt und nicht in MV passiert, existiert für OZ-Leser nicht:

Betrügerischer Arzt zu Haftstrafe verurteilt

Ein Mannheimer Arzt ist gestern wegen Betruges und Körperverletzung zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Für das Landgericht gab es keinen Zweifel, dass der Mediziner im Zeitraum 1999 bis 2000 aus Profitgier eine Vielzahl von Patienten ohne Aufklärung oder deren Wissen geimpft hat. ...

"Das war ein durchorganisierter, gewerblicher Spritzenwahnsinn", kommentierte Richter Matthias Schwab das Vorgehen des 59-Jährigen. Schwab ließ keinen Zweifel daran, dass die Strafe bei einem kürzeren Verfahren und ohne Justizpanne höher ausgefallen wäre. "Wir haben hier weniger als die Spitze des Eisbergs feststellen können, sagte Schwab. Er habe selten so häufig den Grundsatz "Im Zweifel für den Angeklagten" anwenden müssen.
Den Patienten sagte der Arzt, die Spritzen dienten der Linderung aktueller Beschwerden. Das Honorar für die Impfungen machte der Mediziner dann bei den Krankenkassen geltend. ...

Neben dem Leistungsbetrug ist vor allem interessant, dass der Arzt die Leute nicht beriet sondern betrog. Doch warum sollte die OZ das alles melden?

Eine Impfung mehr oder weniger ist doch nicht so schlimm, wie die OZ schon mehrfach kritikfrei berichtete. Ist doch schließlich nur zum Besten der Patienten.
Wer so denkt und die Gefahr von Impfschäden ins Reich der Legenden verbannt, handelt fahrlässig an seinen Lesern. Nur wer weiß, dass er sich vor Impfungen über Komplikationen aufklären lassen muss, sich dann aufklären lässt, kann etwas gegen betrügerischen Impfwahn tun.

Vor allem aber kann sich, wer sich denn impfen lässt, beim Auftreten von Komplikationen an die Beratung erinnern, die Komplikation melden und - sollte die Komplikation nicht zurückgehen - Schadensersatz und Schmerzensgeld einklagen. Das wissen die meisten Patienten nicht. An dem Unwissen hat die OZ durch ihre einseitige Berichterstattung einen Anteil.

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