Die Welt reitet auf einer weiteren Spekulationsblase
... Finanzinvestoren, die Milliarden und Abermilliarden in den Handel mit papierenen Waren stecken, sind für den rasanten Preisauftrieb bei Rohstoffen verantwortlich. ...
Der Handel mit papierenen Rohstoffen und Nahrungsmitteln besitzt eine Eigenheit, die ihn für Spekulanten unwiderstehlich macht. Man braucht weit weniger Eigenkapital als auf den Aktienmärkten. Selbst die strengen Regeln der von der US-Regierung eingesetzten Aufsichtsbehörde Commodity Futures Trading Commission (CFTC) erlauben es jedem Spekulanten, einen Kontrakt für Rohöl zu kaufen und nicht mehr als sechs Prozent des Werts dieses Kontrakts tatsächlich zu zahlen. Das heißt, um ein Barrel Rohöl an der New Yorker Ölbörse NYMEX zu erwerben, brauche ich nur etwa zehn Dollar. Das lockt die Spekulanten in Scharen. ...
Bis zu 60 Prozent der jüngsten Preissteigerungen beim Erdöl sind ihnen zu verdanken, noch einmal 20 bis 30 Prozent dem Sinkflug des US-Dollars, den Ölproduzenten und -händler zu kompensieren suchen. Mit steigenden Produktionskosten, mit wachsender realer Nachfrage hat der Preisschub jedenfalls kaum etwas zu tun. Die Weltnachfrage nach Rohöl ist seit 2004 um wenig mehr als 1,2 Prozent pro Jahr gestiegen - der Rohölpreis dagegen um mehr als 250 Prozent. ...
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