3. Juni 2008

Doppelmoral

Ein OZ-Redakteur schrieb in einem Kommentar zur Spitzelaffäre in der Telekom:
Ignoranz
... Dabei ist die Sache glasklar. Die Schnüffelpraxis bei der Telekom stellt einen Fall von unglaublicher Ignoranz elementarer persönlicher Rechte dar. Hochbezahlte Manager stellen ihre eigenen Interessen und die des Unternehmens über allgemeingültige und vom Grundgesetz geschützte Regeln des Umgangs miteinander. Moderne Kommunikationskanäle sind wie die eigenen vier Wände oder der Briefumschlag einer besonderen Sorgfaltspflicht des Staates unterworfen - im Sinne von unantastbar.

... Die Wirtschaftseliten werden auch dafür bezahlt, dass sie Menschen führen, und nicht dafür, diese zu Missetaten anzustiften. Es wäre schon hilfreich, in Manager-Seminaren daran wieder mal zu erinnern.
Es ist einfach Draufschlagen auf Leute, die die OZ nicht lesen und niemals auf die Idee kämen, es zu tun.

Aber zum Thema: Mit dem Erinnern hat die OZ mitunter ein Problem. Ich helfe:

OZ (Timo Richter): Gibt es zusätzliche Aktivitäten seitens der ARGE?
Gruel: Zurzeit bauen wir einen Außendienst auf. Die besonders geschulten Mitarbeiter werden Verdachtsmomenten nachgehen und dann auch schon einmal unangemeldet vor der Tür stehen, damit der Überraschungseffekt nicht verpufft.


Erst vor zwei Monaten hatte ich darauf hingewiesen, dass das Thema immer noch aktuell ist.

Wird jedoch das damals wie heute verbotene unangemeldete Ausschüffeln von Alg 2-Empfängern in der OZ angekündigt, regt sich niemand in der OZ darüber auf, bis heute nicht. Das ist eine nicht zu entschuldigende Doppelmoral in den Redaktionsstuben.

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