10. April 2008

Preise von vorgestern werden heute zur Schönschrift

Nichts ist älter als die Zeitung von gestern, lautet eine Journalistenweisheit. Doch die Weisheit gilt nicht in jedem Fall. Mitunter ist nichts älter als die Zeitung von heute.
Ein Beispiel:
Spritpreise deutlich zurückgegangen
verkündete ein OZ-Wirtschaftsweiser.
Innerhalb einer Woche sind die Spritpreise in Deutschland deutlich zurückgegangen. Wie der ADAC gestern mitteilte, kostete der Liter Superbenzin am Dienstag durchschnittlich 1,372 Euro und war damit 4,1 Cent weniger als noch eine Woche zuvor. ...
Was nützt das Leuten, die heute tanken wollen? Nichts.
Wenn Sie wissen wollen, was Sie erwartet, wenn Sie heute tanken möchten, lesen Sie z.B. hier nach:

in Rostock 1,429 Euro pro Liter Superbenzin.

Genau so sinnlos es ist, in der gedruckten Ausgabe Kraftstoffpreise von vorgestern zu verkünden - auf den heutigen Zustand bezogen sogar ein Schönschrift - ist es eine Dauerschlampigkeit, in der Online-Ausgabe das Wetter von gestern z.B. heute um 16.07 Uhr immer noch zu präsentieren (bitte auch die sinnige Bildunterschrift beachten):


Wenn ich diese Fehlleistungen sehe, interessiert mich immer mehr, wie die OZ die Zahl ihrer zahlenden Leser erhöhen will.

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