Letztlich sind es ja die Mittel der Lohn- und Gehaltsabhängigen, die in der Finanzwelt verzockt werden. Ein krasses Beispiel ist die deutsche Privatbank IKB, deren Spielschulden der Staat jetzt über Steuergelder bezahlt hat. Ähnlich ist es bei den Umverteilungssystemen für die Altersversorgung, die auch in Deutschland allmählich aufgelöst werden. Die privaten Versicherungen bekommen damit Zugriff auf die Summen, die sich Durchschnittsverdiener für zusätzliche Vorsorge abknapsen müssen. Wie kann man so etwas stoppen?
Zunächst muß ernsthaft darüber diskutiert werden, wie private Vorsorge überhaupt funktionieren soll. Unheimlich viele Leute haben doch ihr Erspartes schon zu irgendwelchen Pensionsfonds geschleppt, die sich dann gegenseitig im Versprechen von völlig unrealistischen Renditen überbieten. Nicht zuletzt dadurch ist diese irrsinnige Zockerei an den Finanzmärkten entstanden. Auch der deutsche Staat hat den Leuten eingeredet, die gesetzliche Rente sei kaputt, deswegen müsse man privat vorsorgen.
Die Folge ist, daß viel mehr Leute als früher ihr Erspartes nicht nur bei den Banken, sondern auch bei den Zockerfonds abgeben, die das Geld über massive Verschuldung verzehnfachen. Mit diesem Spielgeld versuchen sie, riesige Renditen zu erwirtschaften. Es ist doch völliger Unsinn zu glauben, das Geld sei sicherer, wenn man es zur Bank trägt, statt es dem Staat zu geben. Man kann kein Geld in die Zukunft transportieren, nur Sachgüter.
Das gesamt hochinteressante Interview zur Finanzkrise finden Sie hier:
»Schluß machen mit den Wahnvorstellungen«
Gespräch mit Heiner Flassbeck. Über den Irrsinn auf den Finanzmärkten, über Börsenzocker und hirnloses Gefasel von deutschen Ökonomen
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